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25 Jahre Abraham Geiger Kolleg: Jubiläum und Kontroversen in Potsdam

Die liberale Rabbinerschule Abraham Geiger Kolleg in Potsdam feiert am 17. August 2024 ihr 25-jähriges Bestehen, während gleichzeitig ein anhaltender Streit um ihre Zukunft und die Trägerschaft durch den Zentralrat der Juden entbrannt ist.

Potsdam
Streit um Rabbinerausbildung in Potsdam: Das Abraham Geiger Kolleg steht im Fokus

Das Abraham Geiger Kolleg in Potsdam, eine bedeutende Ausbildungsstätte für liberale Rabbiner, blickt auf 25 Jahre erfolgreicher Bildungsarbeit zurück. Dennoch überschattet ein anhaltender Konflikt um die Zukunft der Institution die Feierlichkeiten. Das Jubiläum wird am 5. September in Berlin gemeinsam mit der Ordination von acht Rabbinerinnen und Rabbinern gefeiert.

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Die Jüdische Gemeinde zu Berlin, die seit Anfang 2023 die Trägerschaft des Kollegs übernommen hat, sieht die von ihr neu eingeführten Strukturen als notwendig an, um verloren gegangenes Vertrauen in die Institution wiederherzustellen. Der derzeitige rabbinische Leiter des Kollegs, Rabbiner Andreas Nachama, äußert sich kritisch zu den Plänen des Zentralrats der Juden (ZdJ), der einen Neustart des Kollegs unter einer neuen Stiftung anstrebt.

Die Wichtigkeit der Rabbinerausbildung wird besonders deutlich, aoft 47 Absolventinnen und Absolventen heute in liberalen jüdischen Gemeinden in Deutschland und international tätig sind. Der ZdJ plant, die Kontrolle über die Ausbildung zu übernehmen, was eine Reaktion auf Vorwürfe von Machtmissbrauch in der früheren Leitung des Kollegs ist. Die Vorwürfe wurden damals von der Führung des Kollegs zurückgewiesen.

Ein Sprecher des Zentralrats betont, dass trotz der Kritik an der neuen Trägerschaft die Ausbildung von Rabbinerinnen und Rabbinern fortgeführt werden soll. Die vorhandene Kontinuität in der Ausbildung sei entscheidend, und die Unterstützung anderer Geldgeber, einschließlich des Bundesinnenministeriums und der Landesregierung Brandenburg, ist für die geplante Stiftung gesichert.

Zusätzlich zum Abraham Geiger Kolleg existiert in Potsdam das Zacharias Frankel College, welches sich auf die konservative Rabbinerausbildung konzentriert, sowie eine Kantoratsausbildung. Diese Einrichtungen sollen ebenfalls in die neue Stiftung integriert werden, was die Bedeutung der rabbinischen Ausbildung in der Region unterstreicht. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob der Streit die erfolgreiche Ausbildungsarbeit gefährden könnte, die über ein Vierteljahrhundert gewachsen ist.

Die kommenden Monate werden entscheidend sein für die Zukunft des Abraham Geiger Kollegs. Die Schulgemeinschaft steht vor der Herausforderung, den Dialog zwischen den verschiedenen Stakeholdern zu fördern, um eine konstruktive Lösung für eine moderne und transparente Ausbildungsstruktur zu finden.

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