Am 15. Februar 2025 wird in Berlin ein „Winter-CSD“ stattfinden, der bereits von 2.500 Teilnehmern angekündigt ist. Diese Veranstaltung, die vom CSD Berlin bestätigt wurde, ist ein wichtiges politisches Zeichen für die LGBTQ+-Community. Das Motto des Aktionstags lautet „Wähl Liebe“ und zielt darauf ab, die Unterstützung für queere Menschen in der Gesellschaft zu stärken. Die Demonstration wird vom Bundestag in den Nollendorf-Kiez ziehen und markiert den Auftakt zu bundesweit rund 25 angekündigten Demonstrationen.
Der Berliner CSD hat klare Forderungen an die künftige Bundesregierung formuliert: Die Aufnahme queerer Menschen in das Grundgesetz, die finanzielle Absicherung queerer Projekte sowie ein besserer Schutz der Community vor Hasskriminalität und Hatespeech. Diese Maßnahmen sind dringend notwendig, da die Hasskriminalität gegen queere Menschen in den letzten Jahren zugenommen hat, wie auch Spiegel berichtet.
Kampagne „Wähl Liebe“
Die Kampagne „Wähl Liebe“, die vom Dachverband CSD Deutschland vorgestellt wurde, betont den Zusammenhalt und die Selbstbestimmung der LGBTQ+-Community. Jeder Wahlgang wird hierbei als eine Möglichkeit gesehen, für Liebe, Respekt und Freiheit einzutreten. Diese Initiative folgt auf den 46. Berliner Christopher Street Day, der am 27. Juli 2024 stattfand und mindestens 250.000 Teilnehmer anzog, in einer Demonstration, die die Vielfalt und Demokratie feierte, unter dem Motto: „Nur gemeinsam stark – für Demokratie und Vielfalt“.
Bei dieser Parade waren 75 Wagen und zahlreiche Fußgruppen präsent, und die Abschlusskundgebung fand am Brandenburger Tor statt, wo auch der Sänger Herbert Grönemeyer auftrat. Trotz der Anwesenheit von 1.200 Polizisten berichteten die Behörden von kaum nennenswerten Zwischenfällen. Dennoch wurde die Forderung laut, den Schutz queerer Menschen im Grundgesetz zu verankern.
Politisches und gesellschaftliches Klima
Die Diskrepanz zwischen den Forderungen der LGBTQ+-Community und dem politischen wie gesellschaftlichen Klima in Deutschland ist spürbar. Die Bundesfamilienministerin Lisa Paus sprach von einem gesellschaftspolitischen Backlash gegen LSBTIQ*, während Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner bei der CSD-Eröffnung keine Rede hielt, da die Organisatoren mit den Fortschritten unzufrieden waren. Diese Frustration verdeutlicht den langsamen Wandel in der Gesellschaft und die anhaltenden Anliegen der Community.
Die Wurzeln des CSD gehen auf die Ereignisse im Juni 1969 im „Stonewall Inn“ zurück, ein historischer Moment im Kampf für LGBTQ+-Rechte. Der Berlin CSD, die größte Veranstaltung dieser Art in Europa, symbolisiert den anhaltenden Kampf für Gleichheit und Akzeptanz in der Gesellschaft.