Die Krankenversicherung in Deutschland steht 2025 vor signifikanten Veränderungen, die sowohl gesetzlich als auch privat versicherten Bürgern betreffen könnten. Merkur berichtet, dass viele Menschen mit steigenden Beiträgen rechnen müssen, egal ob sie in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) oder der privaten Krankenversicherung (PKV) versichert sind.
Für jüngere Gutverdiener stellt sich häufig die Frage, ob ein Wechsel zur PKV in Betracht gezogen werden sollte. Damit ein Wechsel zur PKK möglich ist, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein: Beamte, Selbstständige, Studenten oder Angestellte mit einem Bruttoeinkommen über 73.800 Euro sind unter den Bedingungen, die 2025 gelten, berechtigt, in die PKV zu wechseln. Während bei der GKV die Beiträge einkommensabhängig sind, kalkuliert die PKV ihre Beiträge basierend auf dem individuellen Risiko der Versicherten.
Beitragssätze und Kostenentwicklung
Der Beitragssatz für die GKV beträgt circa 14,6 % des Bruttogehalts. Hinzu kommt ein kassenindividueller Zusatzbeitrag, der 2025 voraussichtlich zwischen 1,84 und 4,40 % liegen wird. Dabei teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer die GKV-Beiträge, die Höchsthöhe stagnierend bei rund 843,53 Euro 2024 und beinahe 100 Euro mehr in 2025 zu erwarten ist. Im Gegensatz dazu variieren die PKV-Beiträge je nach Leistungsumfang, Eintrittsalter und Gesundheitszustand und sind nicht vom Einkommen abhängig. Im Durchschnitt werden PKV-Beiträge 2025 bei 623 Euro pro Monat liegen, wobei der Arbeitgeber die Hälfte der Beiträge übernimmt.
Die PKV steht jedoch auch vor Herausforderungen: Eine Bafin-Studie zeigt, dass die medizinische Inflation und der Rechnungszins maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der PKV-Beiträge haben. Im Zeitraum von 2024 auf 2025 kam es zu einem Anstieg der PKV-Beiträge um 12. Prognosen legen nahe, dass die PKV-Beiträge sich im Durchschnitt auf die Höchstbeiträge der GKV einpendeln könnten, falls der Leistungsumfang der GKV entsprechend angehoben wird. Zu beachten ist, dass der Standardtarif der PKV, der die Beiträge auf den Höchstbetrag der GKV deckelt, nur von 0,6 % der Versicherten ausgewählt wird.
Langfristige Trends und Überlegungen
Die Beitragsentwicklung in der PKV steht in direktem Zusammenhang mit den Leistungsausgaben, was bei der GKV nur indirekt der Fall ist. Informationen von Wissen Private Krankenversicherung verdeutlichen die Problematik: Im Jahr 2024 wird etwa die Hälfte der privat Versicherten mit einer Beitragserhöhung rechnen müssen, die voraussichtlich bei durchschnittlich 7 % liegen wird. Gleichzeitig steigen die Zusatzbeiträge in der GKV um 0,1 Prozentpunkte auf 1,7 %.
In 20 Jahren, von 2004 bis 2024, zeigen die Zahlen, dass PKV-Prämien um 174,2 % und GKV-Beiträge um 186,6 % angestiegen sind. Dabei ergibt sich eine durchschnittliche jährliche Steigerung von 2,8 % in der PKV gegenüber 3,2 % in der GKV. Dieser Anstieg ist primär auf die steigenden Gesundheitsausgaben zurückzuführen, die aus medizinischem Fortschritt, höheren Sach- und Personalkosten sowie der Alterung der Gesellschaft resultieren. Statista stellt dar, dass in Deutschland die Krankenversicherung eine Pflichtversicherung ist, wobei über 58 Millionen Menschen in der GKV und circa 8,7 Millionen in der PKV versichert sind.
Die finanzielle Situation der Versicherten sollte daher vor einem Wechsel zur PKV gut abgewogen werden, insbesondere in Bezug auf mögliche Rücklagen für höhere Beiträge im Ruhestand. Angesichts der prognostizierten weiteren Anstiege der Gesundheitsausgaben und der Beiträge ist es ratsam, sich umfassend zu informieren und die individuelle Situation sorgfältig zu prüfen.