Die Faszination für die Beatles ist bis heute ungebrochen. Dies zeigt sich auch an der großen Anzahl von Coverbands, die weltweit Beatles-Songs spielen. Schätzungen zufolge gibt es Zehntausende von solchen Bands, die sich der Musik der Fab Four widmen. Zu den bedeutendsten Auftritten in Deutschland zählen die kommenden Konzerte in Lübeck, wo von Ende Januar bis Anfang März drei Beatles-Coverbands im Kolosseum, im Rider‘s Café und in der MuK auftreten werden. Dieses kulturelle Phänomen hat tiefgreifende Wurzeln, die bis zu dem legendären letzten Konzert der Beatles im Candlestick Park in San Francisco am 29. August 1966 zurückreichen, das die Beatles als eine der meistgecoverten Bands der Musikgeschichte etabliert hat. [ln-online.de] berichtet, dass dieses Konzert vor ca. 25.000 Fans stattfand und das Kreischen der Zuhörer die Musik beinahe übertönte. Danach traten die Beatles nie wieder vor größerem Publikum auf und wandten sich vollständig dem Studio zu.
Besondere Beachtung verdienen die Worte des Jazz- und Popgitarristen Kjell Kitzing, der seit seinem achten Lebensjahr ein Fan der Beatles ist. Er hebt die Vielseitigkeit und Wandlungsfähigkeit der Band hervor. „Die Beatles geben der Musik so viel neue Impulse“, beschrieb Kitzing. Auch Bernd Ruf, Professor für Popularmusik, unterstreicht diesen Aspekt und erklärt, dass die Band von einer Rhythm-and-Blues-Coverband zu einem experimentellen Ensemble avancierte.
Coverbands und deren Vielfalt
Mit Blick auf die Coverbands in Lübeck wird deutlich, wie vielfältig die Ansätze sind. Am 28. Januar treten die Cavern Beatles aus Liverpool auf, gefolgt von den Silver Beatles am 15. Februar, die ein breites Repertoire abdecken. Anlässlich der Tribute-Show „Yesterday“ werden die London West End Beatles am 8. März in der MuK zu sehen sein. Die Coverbands bemühen sich, der Qualität der Originale so nah wie möglich zu kommen und experimentieren in unterschiedlichen Musikgenres mit Beatles-Songs.
Besonders bemerkenswert ist die Initiative von The Analogues, die seit 2015 alle ikonischen Beatles-Alben, die nie live gespielt wurden, in voller Länge und authentischer Weise auf die Bühne bringen wollen. Die Band verzichtet auf Perücken und Kostüme und legt den Fokus auf musikalische Details, indem sie Vintage-Instrumente und Live-Streicher einsetzt, was ihre Darbietungen einzigartig macht. [theanalogues.net] erläutert, dass die Künstler die Musik so spielen, wie sie in den 1960er Jahren von den Beatles aufgenommen wurde.
Der historische Einfluss der Beatles
Die kulturelle Revolution, die mit dem Auftreten der Beatles in den USA im Jahr 1964 begann, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Der Begriff „Beatlemania“ wurde geprägt, als die Band am 7. Februar 1964 in New York City ankam und von etwa 5000 jungen Fans, vor allem jungen Frauen, empfangen wurde. [srf.ch] dokumentiert, dass dieser Moment als „britische Invasion“ bezeichnet wurde, die eine ganze Generation amerikanischer Jugendlicher prägte und viele britische Bands nach sich zog. Vor dieser Invasion dominierte die amerikanische Musikszene, bis der kulturelle Einfluss der Beatles die Kleidungsstile, Sprechweisen und grafisches Design veränderte.
Auch wenn Bernd Ruf Zweifel an der ungebrochenen Popularität der Beatles bei jüngeren Generationen äußert, glaubt Kjell Kitzing, dass die Zugänglichkeit der Beatles auch für viele junge Menschen gegeben ist. Ihre Musik habe zeitlose Qualität und bietet Raum für zahlreiche Interpretationen. Diese Verbundenheit zur Beatles-Musik, die durch die Coverbands lebendig gehalten wird, zeigt, dass das Erbe der Fab Four weiterhin Generationen übergreifend relevant bleibt.