Selbstverteidigung für Senioren: Tipps und Tricks von einem Ju-Jutsu-Trainer

Ältere Menschen ab 60 Jahren sind zwar seltener Opfer von Gewalt, dennoch wurden im Jahr 2023 knapp 16.000 Seniorinnen und Senioren als Opfer von Gewaltkriminalität registriert. Um sich in heiklen Situationen zu verteidigen, empfiehlt Trainer Edgar Hergert aus Eibelstadt eine gewisse Basisfitness durch Nordic Walking und Balancetraining. Ein fester Stand ist die Grundlage jeder Verteidigung, betont Hergert. Bei möglichen Abwehrhandlungen ist ein sicherer Stand mit schulterbreiter Fußstellung entscheidend, um Stabilität zu gewährleisten.

Er empfiehlt fünf grundlegende Verhaltensmuster für die Selbstverteidigung von älteren Menschen. Zunächst solle das Selbstbewusstsein demonstriert werden, um dem Angreifer nicht als schwaches Ziel zu erscheinen. Die eigene Stimme spiele dabei eine entscheidende Rolle, um mutiger zu werden und den Angreifer zu erschrecken. Im Falle einer körperlichen Situation sei ein fester und beweglicher Stand wichtig, um die Kraft effektiv einzusetzen.

Das Ausweichen und die Deckung sind weitere wichtige Elemente der Selbstverteidigung. Bei einem Angriff rät Hergert dazu, seitlich auszuweichen, um dem Angreifer die Distanz zu erschweren. Sollte es dennoch zum Kampf kommen, empfiehlt er gezielte Schläge mit harten Körperteilen wie Ellenbogen oder Knien. Letztendlich sind auch Beißen, Kratzen und Zwicken effektive Mittel zur Selbstverteidigung. Wichtig ist, nur im äußersten Notfall Gewalt anzuwenden und gegebenenfalls Hilfe herbeizurufen.