Am 27. Februar 2025 wurde Dr. Philipp Öffner zum Universitätsprofessor an der Technischen Universität Clausthal ernannt. Universitätspräsidentin Dr.-Ing. Sylvia Schattauer betont die Relevanz des Instituts für Mathematik, dessen Altersdurchschnitt bemerkenswert niedrig ist. Diese Ernennung soll nicht nur die Forschung stärken, sondern auch die Mathematik für zukünftige Studierende der MINT-Fächer zugänglicher machen, insbesondere für ingenieurlastige Studiengänge.
Prof. Andreas Potschka dankte Prof. Olaf Ippisch während der Ernennungszeremonie und lobte die hohe Qualität der Lehrveranstaltungen und den wertvollen Austausch mit den Studierenden. Dr. Öffner bringt umfangreiche Erfahrung als Postdoktorand und Dozent mit, unter anderem von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, der TU Braunschweig und der Universität Zürich.
Akademischer Werdegang und Forschungsschwerpunkt
Dr. Öffner hat ein Diplom in Mathematik von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg und promovierte 2015 an der TU Braunschweig. Seine Habilitation erfolgte 2021 an der Universität Zürich mit einem Schwerpunkt auf numerischen Methoden für hyperbolische Erhaltungsgleichungen. Sein aktuell wichtigster Forschungsbereich umfasst die Analyse und Numerik gewöhnlicher sowie partieller Differentialgleichungen, konzentriert sich insbesondere auf hyperbolische Erhaltungs- und Bilanzgleichungen. Darüber hinaus plant er zukünftige Forschungen zu Mehrphasenströmungen und der Unsicherheitsquantifizierung.
Die Unsicherheitsquantifizierung (UQ) ist ein zentrales Thema in der modernen Mathematik und Ingenieurwissenschaft. Sie befasst sich mit der Bewertung, Darstellung und Kontrolle von Unsicherheiten in mathematischen Modellen und physikalischen Systemen. Diese Thematik findet Anwendung in Bereichen wie der Klimamodellierung, der Luft- und Raumfahrttechnik sowie der Risikoanalyse, wo sie zur Verbesserung der Vorhersagegenauigkeit und Optimierung von Entscheidungsprozessen beiträgt. Dabei werden verschiedene Techniken zur Quantifizierung von Unsicherheiten verwendet, einschließlich Monte-Carlo-Simulationen und sensitivitätsanalytischer Methoden, die die Beziehung zwischen modellspezifischen Ausgaben und unsicheren Eingaben untersuchen.
Ziele und zukünftige Initiativen
Dr. Öffner beabsichtigt, bestehende Aktivitäten in der angewandten Mathematik an der Universität Clausthal weiter zu fördern und zu verstärken. Gemeinsam mit Prof. Potschka plant er Workshops, die auch Industriebeteiligungen einbeziehen, um mehr Forscher nach Clausthal zu holen und die Universität als bedeutenden Standort für Mathematik sichtbarer zu machen.
Der Einsatz von quasi-Monte-Carlo-Methoden zur Unsicherheitsquantifizierung, die von den DFG-Projekten MATH+ unterstützt werden, könnte hierbei eine wertvolle Ergänzung darstellen. Solche Methoden zeichnen sich durch speziell gestaltete Kubaturregeln aus, die schnellere Konvergenzraten ermöglichen als herkömmliche Ansätze. Dr. Öffners Engagement in diesem Forschungsfeld wird nicht nur die Lehre an der TU Clausthal bereichern, sondern auch zur Schaffung neuer Perspektiven in der mathematischen Forschung beitragen.
Die Technische Universität Clausthal heißt Prof. Dr. Philipp Öffner herzlich willkommen und freut sich auf die Impulse, die er für die zukünftige Entwicklung der Mathematik an der Universität setzen wird.