Die Gemeinde Kirchheim am Ries sieht sich mit einer angespannten finanziellen Situation konfrontiert, die eine geplante Aufwertung des Ortskerns am Bretzge-Areal in weite Ferne rückt. Bürgermeister Danyel Atalay äußerte, dass die Kommune vor der Herausforderung stehe, wachsendem Aufgabenbedarf mit immer geringeren Unterstützung durch den Landkreis zu begegnen. Die notwendigen Investitionen, um den Ortskern attraktiver zu gestalten, sind daher vorerst begraben, wie Schwäbische Post berichtet.
Ein zentraler Aspekt der finanziellen Belastung der Gemeinde ist die erhöhte Kreisumlage, die um 185.000 Euro gestiegen ist. Diese Umlage, ein Instrument zur Verteilung von Finanzmitteln zwischen dem Landkreis und den kreisangehörigen Gemeinden, erfordert eine sorgfältige Abwägung des Finanzbedarfs der Gemeinden, die im Grundgesetz gleichen Rang erhalten. Der Landkreis ist verpflichtet, diesen Bedarf zu ermitteln und dies transparent zu machen, wie aus den Erklärungen auf OpenJur hervorgeht.
Finanzielle Herausforderungen
Zusätzlich sinken die Zuweisungen durch den Finanzausgleich um rund 77.000 Euro aufgrund des Zensus 2022, während eine geringe Kinderzahl zu einem weiteren Verlust von 55.000 Euro an Zuweisungen für die Kinderbetreuung führt. Mit dem negativen Ergebnis von 333.000 Euro im Ergebnishaushalt, das jedoch genehmigungsfähig ist, ist die finanzielle Lage der Gemeinde angespannt. Die geplante Kreditermächtigung von 380.000 Euro für 2025 und die bereits im Januar 2025 aufgenommenen 500.000 Euro aus der Kreditermächtigung von 2024 verdeutlichen die Notwendigkeit, neue Schulden aufzunehmen.
Die Pro-Kopf-Verschuldung wird Ende 2025 voraussichtlich bei 1.223 Euro liegen. Für 2026 besteht jedoch Zuversicht, dass die finanzielle Situation sich verbessert und die Rücklagen bis Ende 2025 voraussichtlich auf nur noch 158.000 Euro sinken werden. Agieren müssen die Gemeinden, um ihre Finanzbedarfe zu decken, während die Umlagen nach strengen Vorgaben im einzuhaltenden Verfahren des Landesgesetzgebers festgesetzt werden, so Kommunalbrevier.
Zukunftsaussichten
Kommende Investitionen im Jahr 2025 belaufen sich auf 4.386.200 Euro, wobei der Fokus auf Maßnahmen wie dem Glasfaserausbau sowie der Sanierung der Herrenstraße und der Langen Straße liegt. Der Bürgermeister unterstreicht, dass die Gemeinde zur Vorfinanzierung von Projekten gezwungen ist, bevor Zuschüsse eintreffen, was finanzielle Engpässe zur Folge hat. Dennoch wird die Hoffnung auf eine Stabilisierung der finanziellen Lage bis 2026 aufrechterhalten.