Das Thema des Gehirndopings, auch bekannt als Neuroenhancement, beschäftigt Stephan Schleim seit fast 20 Jahren. In einem kürzlich angekündigten Forschungsprojekt hat der Arzt Maurice Martin Hajduk seine medizinische Doktorarbeit mit dem Titel „Darf es etwas mehr sein? Neuroenhancement im Studium – eine Befragung an Würzburger Hochschulen“ vorgestellt. Die Umfrage zielte darauf ab, den nicht-medizinischen Substanzkonsum von Studierenden der Medizin, Informatik und Wirtschaftswissenschaften zu untersuchen. Er befragte insgesamt 1010 Studierende, wobei 12,4 Prozent angaben, Gehirndoping betrieben zu haben.
Neuroenhancement wurde in der Studie als „die Einnahme von Substanzen zur Bewältigung der Herausforderungen im Studium, ohne ärztliche Verschreibung aufgrund einer Diagnose“, definiert. Die am häufigsten genannten Substanzen waren Koffeintabletten, gefolgt von Cannabis und dem ADHS-Mittel Methylphenidat. Von den Befragten gaben 6 Prozent an, die genannten Substanzen mindestens einmal in den letzten drei Monaten konsumiert zu haben. Es ist wichtig zu beachten, dass Freizeitkonsum oder der Konsum von Kaffee und Energydrinks nicht in die Studie einbezogen wurden.
Die Ergebnisse der Studie geben Einblick in die Prävalenz des Gehirndopings und zeigen, dass der Konsum von neuroenhancing Substanzen unter Studierenden in Würzburg vorhanden ist. Stephan Schleim, ein Experte auf dem Gebiet des Neuroenhancements, betont jedoch, dass der vermeintliche Hype um das Thema möglicherweise überbewertet wird und nicht alle jungen Menschen bereit sind, Substanzen einzunehmen, um ihre geistige Leistung zu steigern. Die Diskussion um Gehirndoping und dessen Auswirkungen auf die akademische Leistung setzt sich fort und fordert weitere Forschung und Aufklärung.