HaßbergeWürzburg

Hofheimer Gedenk-Rucksack erinnert an jüdische Geschichte der Stadt

Erinnerung an Opfer des Nationalsozialismus: Neue Perspektiven durch Gedenk-Rucksack in Hofheim

Die Enthüllung eines symbolischen Gedenk-Rucksacks vor dem ehemaligen Hofheimer Bahnhof am Freitag hat eine Welle der Erinnerung an die jüdischen Bürgerinnen und Bürger der Stadt und des Stadtteils Lendershausen ausgelöst. Dieses Projekt, initiiert vom Verein „DenkOrt Deportationen“ aus Würzburg, trägt dazu bei, das schreckliche Schicksal dieser Menschen im Nationalsozialismus lebendig zu halten.

Neben den Rucksäcken steht die Zahl 88, die für die 88 Gepäckstücke vor dem Würzburger Hauptbahnhof steht, die an die Deportationen erinnern. Insgesamt gibt es in Unterfranken 109 Gemeinden mit früherer jüdischer Geschichte, was die Vielfalt und Tiefe des jüdischen Lebens in dieser Region verdeutlicht.

Bei dem Gedenkakt sprach Alexander Klubertanz, Vorsitzender des Vereins „Stolpersteine Haßberge“, über die tragische Realität, dass aus dem Gau Mainfranken 2069 Menschen in Vernichtungslager deportiert wurden, von denen nur 63 überlebten. Diese Zahlen verdeutlichen das Ausmaß der Verfolgung und Vernichtung, die während der dunklen Jahre des Nationalsozialismus stattfanden.

Die Enthüllung des Gedenk-Rucksacks in Hofheim zog rund 100 Bürgerinnen und Bürger an, die sich gemeinsam an die Opfer erinnerten. Die Künstlerin Melina Müller trug dazu bei, indem sie Namen einstiger jüdischer Bewohner der Stadt kunstvoll auf den Gehsteigen der Bahnhofstraße verewigte, um ihre Erinnerung zu bewahren.

Einblick in das jüdische Leben in Hofheim durch Kappner-Recherchen

Nach den Recherchen von Cordula Kappner, einer verstorbenen Haßfurter Bibliothekarin, wird deutlich, dass das jüdische Leben in Hofheim fest in der Geschichte der Stadt verwurzelt ist. Von den ersten sieben jüdischen Bewohner im Jahr 1867 wuchs die Gemeinschaft auf 54 Personen im Jahr 1925 an. Diese Menschen lebten vor allem vom Handel und Gewerbe, wobei sie einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen und kulturellen Leben der Stadt leisteten.

Die Enthüllung des Gedenk-Rucksacks wirft einen Blick auf die Ereignisse, die ab 1932/33 zu einer drastischen Verschlechterung der Stimmung gegenüber den jüdischen Bewohnerinnen und Bewohnern führten. Antisemitische Reden und eine spirale der Gewalt in der Pogromnacht haben das Leben der jüdischen Gemeinschaft in Hofheim stark beeinflusst.

Es ist wichtig, sich mit der Geschichte und den Ereignissen des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen, um sich vor dem erneuten Auftreten von Hass und Vorurteilen zu schützen. Die Gedenk-Rucksäcke in Hofheim und Würzburg dienen als Mahnung, dass wir die Vergangenheit nicht vergessen dürfen und dass wir uns aktiv für Toleranz und Respekt gegenüber allen Menschen einsetzen müssen.

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