Dr. Kilian Fleischer, ein in Flieden aufgewachsener 39-jähriger Forscher, widmet sich seit einiger Zeit den antiken Papyri aus Herculaneum. Diese Schriftrollen gelten als die einzige erhaltene Bibliothekssammlung des Altertums und bieten Einblicke in Schriften Epikurs und des Philosophen Philodemos von Gadara. Fleischer forscht nicht nur in Neapel, sondern auch an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg, wo er sich mit den Papyri in seiner Habilitationsschrift intensiv auseinandersetzt.
Die Entzifferung der Papyri, die im Jahr 1752 entdeckt wurden, gestaltet sich als große Herausforderung. Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz, Computertomografie und Hyperspektrallicht werden eingesetzt, um die Texte lesbar zu machen. Fleischer betont, dass die schwarze Tinte auf verkohltem Papyrus eine unsichtbare Herausforderung darstellt, die durch hyperspektrale Bilder sichtbar gemacht werden kann.
Durch Fleischers Forschungen konnten rund 30 Prozent neue Wörter im Papyrus entschlüsselt werden. Überraschenderweise fanden sich Hinweise auf das Grab des Philosophen Platon in den entzifferten Passagen. Bisher wurde angenommen, dass Platon in der Akademie von Athen bestattet wurde. Die neuen Erkenntnisse deuten jedoch darauf hin, dass sein Grab in einem für ihn bestimmten Garten nahe des Heiligtums der Musen liegt, wie durch Fleischers Arbeit enthüllt wurde.
Die Bedeutung der Papyri aus Herculaneum für das Verständnis der Antike sowie für Historiker, Archäologen und Theologen wird von Fleischer betont. Es bleibt zu erwarten, dass weitere Erkenntnisse durch die virtuelle Öffnung und Entzifferung weiterer Texte aus den antiken Schriftrollen gewonnen werden können. Die Forschungen von Fleischer werfen ein neues Licht auf die Geschichte und bieten spannende Einblicke in vergangene Zeiten.