Die Stadt Weilheim wurde kürzlich als fahrradfreundliche Kommune ausgezeichnet. Diese Ehrung wurde von der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen in Bayern (AGFK) verliehen, die sich dafür einsetzt, den Radverkehr in bayerischen Städten und Gemeinden zu fördern. Seit der Aufnahme als „Mitglied auf Probe“ im Herbst 2019 hat Weilheim an verschiedenen Maßnahmen gearbeitet, um die Kriterien für die dauerhafte Mitgliedschaft zu erfüllen. Ein zentrales Ziel der AGFK ist es, das Fahrrad als umweltfreundliches und effektives Verkehrsmittel weiter zu etablieren.
Bei der initialen Bewertung haben die Prüfer mehrere Defizite identifiziert. Dazu gehörten das Fehlen von politischen Grundsatzbeschlüssen zur Förderung des Radverkehrs sowie ein Mangel an einem klaren Radverkehrskonzept. Zudem wurde auch die Öffentlichkeitsarbeit als verbesserungswürdig eingestuft. Der Rathausvertretung wurde bis Oktober 2024 Zeit gegeben, um diese Herausforderungen zu bewältigen.
Fortschritte und Herausforderungen
Die Hauptbereisung im November 2023 zeigte jedoch, dass zentrale Forderungen noch nicht ausreichend erfüllt waren. Insbesondere fehlten ein aktueller Modal-Splitt-Beschluss und ein konkreter Maßnahmenplan für die Verbesserung der Radverkehrsinfrastruktur. Außerdem war die Abstimmung mit den Nachbarkommunen unzureichend und Informationen zum Winterräumdienst mussten noch klarer kommuniziert werden.
Trotz dieser Herausforderungen gelang es der Stadtversammlung im Dezember 2024, die Anforderungen der AGFK zu erfüllen und damit die Auszeichnung zu erhalten. Als Anerkennung für die Bemühungen im Bereich Radverkehr erhielt die Rathausvertretung ein Zählgerät, um den Radverkehr besser zu überwachen. Dritter Bürgermeister Alfred Honisch äußerte sich erfreut über die Auszeichnung und bekräftigte das Ziel, in den kommenden sechs bis sieben Jahren eine AGFK-Rezertifizierung zu erreichen. Dies soll nicht nur die Memberförderung, sondern auch die Sicherheit im Radverkehr in Weilheim nachhaltig verbessern.
Die Rolle der AGFK und staatliche Unterstützung
Die AGFK verfolgt das Ziel, die Fahrradnutzung in bayerischen Kommunen kontinuierlich zu verbessern. Seit ihrer Gründung im Februar 2012 hat sich die Mitgliederzahl auf 61 Kommunen erhöht, die insgesamt rund fünf Millionen Bürgerinnen und Bürger repräsentieren. Der Freistaat Bayern unterstützt die AGFK jährlich mit 250.000 Euro, um die Entwicklung fahrradfreundlicher Infrastrukturen voranzutreiben. Jede Mitgliedskommune wird von einer unabhängigen Bewertungskommission geprüft, zu der auch Fachleute aus Technik und Sicherheit sowie politische Mandatsträger gehören.
Die Auszeichnung als „Fahrradfreundliche Kommune in Bayern“ ist eine Voraussetzung für die Mitgliedschaft in der AGFK und muss alle sieben Jahre erneuert werden. Dies stellt sicher, dass die Kommunen kontinuierlich an der Verbesserung ihrer Radverkehrskonzepte arbeiten.
Weitere Informationen zur AGFK und den damit verbundenen Projekten finden Sie auf der Website der AGFK Bayern unter agfk-bayern.de.