In den vergangenen Tagen hat die Sonne enorme Gasmassen ins All geschleudert, darunter Flares wie der X 3,9. Solche Sonnenstürme treffen auf das Magnetfeld der Erde, wo ihre geladenen Teilchen die Luftpartikel in der Atmosphäre zum Leuchten anregen und Polarlichter erzeugen. Normalerweise sind diese Phänomene nur in den nördlichen Breiten, wie Finnland oder Norwegen, zu sehen. Doch der jüngste Sturm war so stark, dass die Polarlichter bis zum Mittelmeer sichtbar waren.
Die Farben des Polarlichts, darunter das rötliche Leuchten von Sauerstoffatomen in höheren Schichten der Atmosphäre und das grünliche Leuchten in niedrigeren Höhen, werden durch unterschiedliche chemische Elemente verursacht. Auf Fotos erscheinen die Farben intensiver, da Kameras empfindlicher als das menschliche Auge auf Farben reagieren. Die jüngsten Polarlichter, die über Bayern erschienen sind, boten eine ungewöhnliche Vielfalt an Farben und Intensitäten.
Die Sonnenaktivität wird kontinuierlich von Observatorien und Satelliten überwacht, wodurch Vorhersagen über das Weltraumwetter möglich sind. Bei starken Sonnenstürmen gibt es Warnungen, da sie Schäden an Satelliten oder Stromnetzen verursachen können. Die Vorbereitungszeit nach einer Warnung beträgt etwa achtzehn bis sechsunddreißig Stunden, da die Teilchen eine beträchtliche Strecke von der Sonne zur Erde zurücklegen müssen.
Es ist wahrscheinlich, dass wir auch in Zukunft weitere Polarlichter sehen werden, da die Sonne derzeit sehr aktiv ist. Etwa alle elf Jahre erreicht die Sonne ein solches Maximum an Aktivität, was sich auch in vermehrten und größeren Sonnenflecken zeigt. Die aktuelle Fleckengruppe, die den letzten Sonnensturm auslöste, ist so groß, dass die Erde 16-mal hineinpassen würde.
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