Am 1. Juni 2024 wird im Landkreis Weilheim-Schongau die Bezahlkarte für Geflüchtete eingeführt. Diese Karte ist dazu bestimmt, Leistungen gemäß dem Asylbewerberleistungsgesetz (AsylbLG) zu gewähren. Jeder Leistungsberechtigte ab 14 Jahren wird eine Karte erhalten, wobei Minderjährige nur über einen Teil des Gesamtbedarfs verfügen können, der der Familie zusteht. Aktuell sind im Landkreis Weilheim-Schongau 842 Personen berechtigt, diese Leistungen zu erhalten. Die PayCenter GmbH in Freising ist für die Programmierung und Bereitstellung des Gesamtsystems verantwortlich.
Mit dieser Bezahlkarte wird monatlich ein Guthaben aufgeladen, über das die Geflüchteten frei verfügen und damit Einkäufe tätigen können. Das Guthaben auf der Karte entspricht dem individuellen Anspruch gemäß dem AsylbLG, der nicht als Sachleistung gewährt wird. Das Design der Karte ähnelt einer normalen EC- oder Debitkarte, was eine Stigmatisierung verhindern soll. Die MasterCard kann an allen Stellen verwendet werden, an denen diese Karten akzeptiert werden, einschließlich der meisten Supermärkte.
Um den Missbrauch der Sachleistung zu vermeiden, kann Bargeld maximal 50 Euro pro Monat und pro Person abgehoben werden. Dies kann an Geldautomaten oder Supermarktkassen erfolgen, sofern der Händler dies anbietet. Sollte eine Person mehr als 50 Euro Bargeld benötigen, kann dies beim Sachgebiet Asyl und Integration im Landratsamt Weilheim-Schongau beantragt werden. Die Bezahlkarten werden den berechtigten Personen vor Ort im Sachgebiet Asyl und Integration ausgehändigt, wobei die PIN-Nummer nur dem Karteninhaber bekannt ist.
Es werden keine einzelnen Warengruppen wie Alkohol oder Tabak ausgeschlossen, jedoch sind bestimmte Händlergruppen wie Geldübermittlungsdienste wie Western Union oder MoneyGram von der Nutzung ausgeschlossen. Zusätzliche Angebote wie das 49 Euro-Ticket, die nur über Onlinezahlungen erworben werden können, werden über das Landratsamt freigeschaltet.
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