Kreisbote: Streit um Architektur – Flachdach im Ortskern?

„Architektonische Vielfalt im Fokus: Flachdächer als Trendsetter in Peiting?“

In Peiting hat die Diskussion über architektonische Präferenzen im Ortskern unter den Gemeinderäten an Schärfe gewonnen. Ein Investor plant den Bau eines Mehrfamilienhauses mit zehn Wohnungen auf der Müllerstraße, was grundsätzlich auf Zustimmung stößt. Allerdings sorgt die Idee eines Flachdachs auf dem Gebäude für Kontroversen und deutliche Ablehnung.

Die Mitglieder des Bauausschusses sind uneins über die Eignung eines Flachdachs in einer Umgebung, die geprägt ist von Satteldächern. Bürgermeister Peter Ostenrieder betont die Bedeutung, das Ortsbild zu wahren, indem man sich an den etablierten architektonischen Stilrichtlinien orientiert. Er fordert ein klares Signal, auch wenn die endgültige Entscheidung nicht in ihren Händen liegt.

Die Diskussion bezieht sich nicht nur auf die ästhetische Komponente, sondern auch auf praktische Aspekte. Einige Ratsmitglieder, wie Andreas Barnsteiner, heben die Herausforderungen von Flachdächern in einer Region mit hohen Niederschlagsmengen hervor. Bedenken zur langfristigen Haltbarkeit und Wartung solcher Dächer werden laut.

Trotz unterschiedlicher Ansichten in Bezug auf das Flachdach hat der Bauausschuss den Antrag auf Vorbescheid abgelehnt. Nun liegt die Entscheidung beim Landratsamt Weilheim-Schongau, das den Bauantrag prüfen wird. Diese Entwicklung verdeutlicht die Bedeutung architektonischer Entscheidungen und ihren Einfluss auf das Stadtbild von Peiting.

Interessanterweise steht in unmittelbarer Nähe zur geplanten Baustelle bereits eine Wohnanlage mit Satteldach, die einen ländlichen Stil verkörpert. Während einige Gebäude im Ortskern traditionelle Dachformen beibehalten, zeichnen sich neue Bauprojekte am Stadtrand durch die Verwendung von Flachdächern aus, was auf eine mögliche Trendwende in der architektonischen Landschaft hinweist.