Das Technische Hilfswerk (THW) führte eine Großübung durch, bei der verschiedene Einheiten aus fünf Bundesländern auf dem Volksfestplatz in Schongau gemeinsam trübes Lechwasser in klares Trinkwasser aufbereiteten. Diese Übung ermöglichte den Besuchern, die Effizienz und das reibungslose Zusammenspiel der verschiedenen THW-Gruppen zu beobachten. Die Veranstaltung zog trotz widriger Wetterbedingungen viele interessierte Zuschauer an, darunter auch Fachleute und Neugierige unterschiedlichen Alters.
Die THW-Einheiten errichteten auf dem Gelände weitläufige Wasser-Wiederaufbereitungsanlagen, Zelte und mobile Labore, ergänzt durch eine Flotte von Lastwagen aus den teilnehmenden Bundesländern. Mit insgesamt 104 Teilnehmern aus Bayern, Baden-Württemberg, dem Saarland, Hessen und Rheinland-Pfalz, sowie Beobachtern aus Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern, zeigte die Übung die logistische und fachliche Kompetenz der THW-Gruppen.
Einer der erfahrenen Gruppenführer, Benjamin Günther, führte Besucher zur großen Tauchpumpe im Lech und erklärte den Prozess der Wasseraufbereitung. Die Pumpe förderte beeindruckende 1500 Liter Wasser pro Minute in einen Zwischenbehälter. Anschließend wurde das Wasser durch verschiedene chemische Verfahren wie Eisen III Chlorid und Aktivkohle vorbehandelt, bevor es das Herzstück der Trinkwasseraufbereitungsanlage durchlief, um sämtliche Verunreinigungen zu filtern.
Am Ende des Aufbereitungsprozesses konnte die Anlage beeindruckende 15.000 Liter Trinkwasser pro Stunde produzieren, ausreichend, um 2500 Menschen zu versorgen. Nach einer gründlichen Laboruntersuchung wurde das klare Trinkwasser in Blasen abgefüllt, jede mit einem Fassungsvermögen von 10.000 Litern. Die Besucher hatten die Möglichkeit, das hochwertige Trinkwasser an Abgabestationen abzuholen, wobei spezielle Fahrzeuge zum Transport genutzt wurden, wie beispielsweise gereinigte Milchlaster.
Die erfolgreiche Durchführung der Großübung verdeutlichte die Fähigkeiten des THW, die Trinkwasserversorgung in Krisensituationen wie Überschwemmungen oder Dürre sicherzustellen. Solche Szenarien führen vermehrt dazu, dass die Wasserversorgung in Deutschland gefährdet ist, weshalb die Arbeit und das Know-how des THW von großer Bedeutung sind. Die Veranstaltung in Schongau stellte eine realistische Übung dar, die die Bereitschaft und Expertise der THW-Helfer unter Beweis stellte.
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