Neustadt an der WaldnaabWeiden in der Oberpfalz

Zukunft der Kirche: Weiden plant große Pfarreiengemeinschaft

Die Stadt Weiden in der Oberpfalz wird eine große Pfarreiengemeinschaft bilden, um den Herausforderungen des Priestermangels und demografischen Wandels zu begegnen, und durch diesen Zusammenschluss sollen die 92.000 Katholiken in der Region bis 2034 weiterhin eine ansprechende Seelsorge erhalten.

Die jüngsten Entwicklungen innerhalb der katholischen Kirche im Landkreis Neustadt an der Waldnaab haben die Gründung einer einzigen großen Pfarreiengemeinschaft in der Stadt Weiden ins Gespräch gebracht. Dies stellt einen signifikanten Schritt in der pastoralen Entwicklung dar und reagiert auf diverse Herausforderungen, mit denen die Kirche konfrontiert ist.

Herausforderung geringer Priesterzahl

In der Region herrscht ein merklicher Mangel an Priesterpersonal. Dekan Alexander Hösl erläutert, dass die Kirche aufgrund der Kirchenkrise und des demografischen Wandels nicht genug Geistliche hat, um alle Pfarreien adäquat zu versorgen. Dies führt dazu, dass die Anzahl der Gottesdienste voraussichtlich reduziert wird, aber dennoch jeder Gläubige die Möglichkeit haben wird, in seiner Nähe einen Gottesdienst zu besuchen. Die pastorale Entwicklung bis 2034 wird daher eine große Rolle spielen, um den Übergang für die fast 92.000 Katholiken im Landkreis Weiden zu erleichtern.

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Der Erhalt der Identität der Pfarreien

In der Diskussion um die neue Struktur der Pfarreiengemeinschaft betonen die Verantwortlichen, dass die Identität der einzelnen Pfarreien nicht verloren gehen soll. Prodekan Johannes Lukas von der Pfarrei St. Konrad hat diesbezüglich klare Vorstellungen: Er möchte sicherstellen, dass die Seelsorge für die Gemeinden erhalten bleibt und nicht in einer anonymen Struktur aufgeht. „Es soll keine Suppe geben, in der sie untergehen,“ sagt er, während die Weidener Pfarrer die wichtige Rolle der Gemeindeidentität hervorgehoben haben.

Weiden als Sonderfall

Besonders im Fokus steht die Stadt Weiden, die durch die bevorstehende Pfarreienfusion stark verändert wird. Die Pfarrei St. Josef wurde fast einstimmig als Pfarrsitz festgelegt, jedoch bleiben viele Aspekte der neuen Gemeinschaft offen und müssen noch diskutiert werden. Die Zukunft und Struktur dieser Gemeinschaft wird auch einem intensiven Überprüfungsprozess unterzogen. Der erste Schritt in dieser Richtung ist bereits unternommen worden, und das Bistum muss nun weitere Entscheidungen treffen.

Gemeinsame Herausforderungen mit der Evangelischen Kirche

Die Entwicklungen in der katholischen Kirche spiegeln sich auch in der Evangelischen Kirche wider, die kürzlich Dekanate zusammengelegt hat. Dekan Thomas Guba hebt hervor, dass es darum geht, Strukturen zu schaffen, die sowohl die persönliche Betreuung als auch die Effizienz verbessern. Der Druck, innovative Wege zur zukünftigen Gestaltung der Kirche zu finden, ist auf beiden Seiten deutlich spürbar, da viele Gemeinden mit Rückgängen von Mitgliedern und einem Mangel an Nachwuchs kämpfen.

Ausblick auf die kommenden Jahre

Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um zu beobachten, wie die Umstellungen innerhalb der Pfarreiengemeinschaften in der Region von den Gläubigen angenommen werden. Ein Appell von Dekan Hösl an die Pfarrer und Gemeindemitglieder ist deutlich: „Wir sollten miteinander arbeiten und keine Fronten bilden.“ Die Herausforderung besteht darin, sowohl die Tradition zu bewahren als auch innovative Wege zur Zukunft der Kirche zu finden.

Vohenstrauß20.01.2023

Weiden in der Oberpfalz08.07.2024

Informationen zum Dekanat Neustadt an der Waldnaab

  • Region: Landkreis Neustadt und die Stadt Weiden.
  • Dekan: Alexander Hösl, Pfarreiengemeinschaft Vohenstrauß.
  • Prodekane: Daniel Frenk, Pfarramt Grafenwöhr, Johannes Lukas, Pfarramt Weiden St. Konrad.
  • Umfasst 46 Einzelpfarreien, die zu 10 Pfarreigemeinschaften zusammengefasst werden.
  • Ungefähr 92.000 Katholiken auf circa 1490 km².

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