Umfrageergebnis zu kultureller Vielfalt: Nagelsmann kritisiert drastisch

Bundestrainer Julian Nagelsmann hat mit deutlichen Worten eine kürzlich durchgeführte Umfrage zur kulturellen Vielfalt innerhalb der deutschen Fußballnationalmannschaft kritisiert. Laut der Umfrage wünschten sich etwa jeder fünfte Deutsche mehr weiße Spieler im Team. Diese Ergebnisse stießen bei Nagelsmann auf Unverständnis und Entsetzen. Er bezeichnete die Umfrage als rassistisch und betonte seine Hoffnung, nie wieder mit solchen Inhalten konfrontiert zu werden.

Die Umfrage wurde im Rahmen der WDR-Sendung „Sport Inside“ durchgeführt und sollte Aussagen über die Zusammensetzung der Nationalmannschaft auf fundierten Daten basieren. WDR-Sportchef Karl Valks verteidigte die Entscheidung zur Umfrage und betonte, dass die Ergebnisse ein Spiegel der aktuellen gesellschaftlichen Lage in Deutschland seien. Die Nationalmannschaft fungiere als ein wichtiger Integrationsfaktor in der Gesellschaft und habe eine Vorbildfunktion in Bezug auf Vielfalt und Inklusion.

Nagelsmann und Nationalspieler Joshua Kimmich bemängelten die Fragestellung der Umfrage, da sie den Fokus auf die 20 Prozent legte, die sich weniger Spieler mit Migrationshintergrund im Team wünschten, anstatt auf die 65 Prozent, die keine Probleme mit kultureller Vielfalt im DFB-Team sahen. Der Bundestrainer appellierte an die Bedeutung von Offenheit und Integration und betonte, dass die Nationalmannschaft bei der bevorstehenden Europameisterschaft für alle Menschen im Land spiele, unabhängig von ihrer Herkunft oder kulturellen Hintergrund.