Schaffen von Vertrauen: MSC-Chef Toft in Interview
Nach der Kontroverse um den Einstieg der Reederei MSC beim Hamburger Hafenlogistiker HHLA bemüht sich MSC-Chef Søren Toft in einem Interview um den Aufbau von Vertrauen.
Bild: Christian Charisius/dpa
In der ersten Lesung hat die Hamburgische Bürgerschaft mit rot-grüner Mehrheit den umstrittenen Einstieg von MSC beim HHLA beschlossen, was zu Diskussionen führte. Toft sagte der „Welt am Sonntag“, dass MSC ein verlässlicher und loyaler Partner für Hamburg sein werde und das Bild von MSC in Hamburg sich ändern werde.
Zusammenarbeit zwischen Hamburg und MSC für die Führung der HHLA
Durch die Beteiligung von MSC soll die HHLA und der Containerumschlag in Hamburg gestärkt werden. Die Stadt und MSC würden jeweils Anteile halten, wobei die Stadt 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent des Unternehmens besitzen soll.
Im Gegenzug plant MSC, die Ladungsmenge an den HHLA-Terminals zu erhöhen und die Containerzahl bis 2031 auf eine Million Standardcontainer pro Jahr zu steigern. Dies soll durch organisches Wachstum oder Verlagerung von Ladungen aus anderen europäischen Häfen erreicht werden. Toft betonte, dass keine Container von Bremerhaven nach Hamburg umgeleitet werden sollen.
Wachstum und Mitarbeiterinteressen im Fokus
Toft versucht Bedenken hinsichtlich des Arbeitsplatzabbaus und des Schutzes von Mitarbeitern zu entkräften. Er betonte, dass das Wachstum und der Schutz der Mitarbeiter zentrale Elemente der Vereinbarung seien und dass MSC die Bedeutung der Mitarbeiter als Familienunternehmen anerkenne.
Zusätzlich zur Ladungserhöhung plant MSC den Bau einer neuen Deutschlandzentrale in Hamburg und eine Kapitalerhöhung der HHLA mit der Stadt um 450 Millionen Euro. Toft betonte die langfristige Vision von MSC, das größte Hamburger Containerterminal Burchardkai gemeinsam auszubauen und Erfahrungen im Bereich Wachstum und Produktivitätssteigerung zu teilen.
Das Hauptziel sei es, Wachstum für die HHLA und den Hafen zu generieren und die Wettbewerbsfähigkeit für alle Reedereien, einschließlich Hapag-Lloyd, zu erhalten. Dies gelte auch für die Bahntochter Metrans, die weiterhin ein marktoffenes Unternehmen bleibe.
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