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Jolie ruft zum Schutz der Menschenrechte beim TIFF auf

Angelina Jolie wurde am Sonntagabend beim 49. Toronto International Film Festival mit dem TIFF Tribute Award ausgezeichnet und appellierte in ihrer Dankesrede an die Bedeutung des Schutzes der Menschenrechte in der Filmkunst.

Angelina Jolie hat kürzlich beim 49. Toronto International Film Festival (TIFF) einen bedeutenden Preis gewonnen, der ihre beeindruckende Karriere als Schauspielerin und Regisseurin würdigt. Bei einer festlichen Gala wurden nicht nur ihre künstlerischen Fähigkeiten gefeiert, sondern auch ihr leidenschaftlicher Aufruf, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. In diesem Kontext stellte Salma Hayek Jolie als „die beste Schauspielerin und Regisseurin“ vor, mit der sie jemals zusammengearbeitet hat. Solche warmen Worte zeugen von einem tiefen Respekt und einer bewunderten Zusammenarbeit, die in Hollywood nicht häufig anzutreffen ist.

Bei der Veranstaltung am Sonntagabend in Toronto richtete Jolie eine eindringliche Ansprache an die Anwesenden. Sie erinnerte daran, dass in einer Welt voller Herausforderungen und gebrochener Versprechen oft Macht und geschäftliche Interessen über den Schutz der Menschenrechte stehen. „In einer Welt voller gebrochener Verpflichtungen scheint es oft, dass Kontrolle und Geschäfte wichtiger sind als der Schutz des zerbrechlichen Gewebes der Menschenrechte. Als Künstler und Zuschauer haben wir jetzt mehr denn je die Möglichkeit, das Weltkino zu beobachten und von ihm zu lernen“, sagte Jolie und rief dazu auf, diese Verantwortung ernst zu nehmen.

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Ein neues Werk und weitere Ehrungen

Neben ihrer preisgekrönten Rede stellte Jolie beim Festival ihr neues Regiewerk „Without Blood“ vor, ein Kriegsdrama, in dem Salma Hayek die Hauptrolle spielt. Es ist ein weiteres Beispiel dafür, wie Jolie ihre Plattform nutzt, um auf wichtige soziale Themen aufmerksam zu machen, während sie gleichzeitig mit erstklassigen Talenten zusammenarbeitet.

Die Preisverleihung umfasste auch andere bemerkenswerte Ehrungen. Regisseure wie David Cronenberg und Mike Leigh sowie Schauspielerinnen wie Amy Adams, Sandra Oh und Cate Blanchett wurden ebenfalls ausgezeichnet. Blanchett, bekannt für ihr Engagement für Gleichheit und Inklusivität, sprach in ihrer Dankesrede über die Notwendigkeit, die Stimmen von Frauen in der Filmindustrie zu stärken. Sie betonte: „Wir müssen weiter Fragen stellen, die verschlossene Türen öffnen, und uns unseres Wertes bewusst sein – in kreativer wie auch in finanzieller Hinsicht. Denn eine größere Inklusivität an den Sets führt zu lebendigeren Geschichten.“

Das Toronto International Film Festival ist berühmt für die Präsentation internationaler Filmproduktionen und zieht jedes Jahr Filmfans aus der ganzen Welt an. In diesem Jahr werden über 250 Filme gezeigt, und am 15. September wird der Siegerfilm verkündet, der traditionell vom Publikum gewählt wird. Dieses Festival ist nicht nur eine Plattform für Filme, sondern auch ein Schauplatz für tiefgründige Diskussionen über die Rolle von Kunst in der Gesellschaft.

Jolies Worte und das Engagement anderer Künstlerinnen am TIFF zeigen, dass das Filmfestival mehr ist als nur eine Feier des Kinos. Es ist ein Ort, an dem wichtige Themen angesprochen werden und der Dialog darüber, wie Kunst die Gesellschaft beeinflussen kann, gefördert wird. Dieses Aufeinandertreffen von Kunst und Aktivismus ist von großer Bedeutung und könnte langfristige Auswirkungen auf die Filmbranche und darüber hinaus haben.

Lebt in Stuttgart und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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