Am Sonntag, dem 6. Januar 2025, kam es in Bayern zu erheblichen behördlichen Maßnahmen im Luftverkehr aufgrund von extremen Wetterbedingungen. Am Flughafen München wurden knapp 80 Flüge annulliert und etwa 300 Flüge verspätet. Die Fluggesellschaften hatten schon am Samstag einige Flüge gestrichen, um Passagiere rechtzeitig umzubuchen. Ein wichtiger Faktor für die Verspätungen war die Notwendigkeit, sämtliche Flugzeuge bis zum Mittag enteisen zu lassen, da die Sicht durch Schneefall stark eingeschränkt war.
Insgesamt wurden durchschnittliche Verspätungen von etwa einer halben Stunde verzeichnet. Auch am Flughafen Nürnberg verlief der Betrieb relativ stabil, lediglich zwei Verbindungen wurden gestrichen. Der Deutsche Wetterdienst hatte zuvor eine Unwetterwarnung für Glatteis ausgesprochen, die jedoch am Sonntagnachmittag aufgehoben wurde. In den nordöstlichen und südöstlichen Regionen wurden die Bürger gewarnt, ihre Aufenthalte im Freien und Autofahrten zu minimieren.
Wetterbedingte Unfälle und Einschränkungen
Die Eis- und Schneebedingungen führten in Bayern zu mindestens hundert witterungsbedingten Verkehrsunfällen, die meist nur mit Leichtverletzten und Blechschäden endeten. Ein bemerkenswerter Vorfall ereignete sich, als ein Stadtbus auf die Vorkehrungen zwischen der Tramspur und der Straße rutschte, jedoch weiterfahren konnte. Ein Lastwagen mit Orangen musste bei Aiglsbach mit einem Kran von der vereisten Straße geborgen werden; die Bundesstraße 300 war mehrere Stunden gesperrt.
Im Bahnverkehr blieben die Einschränkungen gering, was es den meisten Reisenden ermöglichte, ohne größere Probleme zu reisen. Der Deutsche Wetterdienst kündigte an, dass die Wetterlage in den kommenden Tagen stabil bleiben würde, und dass keine weiteren wetterbedingten Ausfälle zu erwarten seien.
Vorbereitung auf extreme Wetterereignisse
Diese extremen Wetterbedingungen stehen im Zusammenhang mit den globalen Klimaänderungen, welche die Luftfahrtbranche zunehmend belasten. Der Klimawandel führt zu einer verstärkten Exposition gegenüber extremen Wetterereignissen, die unter anderem die Luftfahrt betrifft. Laut der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) kann eine solche Entwicklung die Häufigkeit und Intensität extremer Wetterereignisse erhöhen, was zu Problemen für den Luftverkehr führt.
Zum Schutz vor diesen Gefahren hat die EU mehrere Strategien initiiert, um die Anpassungsfähigkeit und Resilienz der Luftfahrtbranche gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels zu integrieren. Seit 2022 überwacht eine spezielle Task Force die Trends in Bezug auf Wettergefahren in der Luftfahrt. EASA hat zudem ein Netzwerk gegründet, das Experten zusammenbringt, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Luftverkehrssicherheit zu analysieren.
Insgesamt lässt sich feststellen, dass die Branche bestrebt ist, robustere Lösungen zu entwickeln, um die Herausforderungen durch extremere Wetterlagen zu bewältigen. Fluggäste sollten in den kommenden Tagen die Entwicklungen genau verfolgen und bei möglichen Annullierungen oder Verspätungen vorbereitet sein.