Die Kreditwürdigkeit spielt eine zentrale Rolle bei der Beantragung von Krediten oder Mobilfunkverträgen. Sie entscheidet über die Möglichkeit und die Bedingungen, unter denen ein Kredit gewährt wird. Die Banken prüfen dabei sorgfältig die Zahlungsfähigkeit potenzieller Kunden. Hierbei wird eine Einnahmen-Ausgaben-Rechnung durchgeführt, um das Kreditausfallrisiko zu minimieren. Unternehmen wie die SCHUFA und andere Auskunfteien sammeln Daten über das Zahlungsverhalten, bestehende Kredite und weitere relevante Informationen.

Ein wichtiges Instrument zur Bewertung der Kreditwürdigkeit ist der Bonitäts-Score, der die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls anzeigt. Dieser Score kann eingesehen und positiv beeinflusst werden, indem man beispielsweise Rechnungen pünktlich bezahlt. Offene Rechnungen werden jedoch erst nach zwei Mahnungen an die SCHUFA gemeldet, was bedeutet, dass Käufer über diese Übermittlung informiert werden müssen. Darüber hinaus haben Verbraucher das Recht, falsche Einträge in der SCHUFA beseitigen zu lassen, besonders bei Daten-Diebstahl.

Der Einfluss von Bonität auf Kredite

Die Bonität beschreibt die Fähigkeit einer Person, einen Kredit zurückzuzahlen und wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst, darunter Einkommensverhältnisse, Ausgaben und Vermögen. Banken verwenden nicht nur ihre internen Daten, sondern ergänzen diese mit Informationen von Auskunfteien wie der SCHUFA. Der Bonitätsindex, der aus Kennwerten wie dem Zahlungsverhalten gebildet wird, zeigt, wie zuverlässig ein Kunde bei der Rückzahlung von Krediten ist. Ein hoher Score bedeutet in der Regel, dass das Ausfallrisiko niedrig ist, was zu günstigeren Kreditkonditionen führen kann.

Aktuelle Regelungen besagen, dass Scoring-Daten nur gemäß dem Bundesdatenschutzgesetz gespeichert werden dürfen. Besonders wichtig ist, dass bei der Berechnung des Scores bestimmte persönliche Daten ausgeschlossen sind, beispielsweise Informationen zu Beruf oder Gehalt. Stattdessen konzentriert sich das Scoring auf objektive Zahlungsdaten, die Positiv- und Negativmerkmale umfassen. Die Zutaten für das Scoring-System umfassen sowohl Daten von Auskunfteien als auch aus internen Quellen der Banken.

Geschichte und Entwicklung der Auskunfteien

Die Wurzeln der SCHUFA reichen bis in die 1920er Jahre zurück, als die Berliner Städtische Elektrizitätswerke-Aktiengesellschaft das Zahlungsverhalten ihrer Kunden überwachte, um die Vergabe von Ratenkäufen zu entscheiden. Diese Praktiken führten 1927 zur Gründung der „Schutzgemeinschaft für Absatzfinanzierung“, die später zur SCHUFA umbenannt wurde. Im digitalen Zeitalter hat sich das Scoring weiterentwickelt und analysiert nun große Mengen an Daten, um Vertrauen und Risiko in der Kreditvergabe zu beurteilen. Der EuGH entschied 2023, dass Bonitätsscoring eine automatisierte Entscheidung im Einzelfall darstellt, was die Gesetzgebung zur Datenschutzgrundverordnung beeinflusste.

Verbraucher haben das Recht auf Selbstauskunft, um ihre Bonität und Scores überprüfen zu können. Einmal jährlich können sie kostenfrei Auskunft über ihre Daten und deren Verwendung erhalten. Um die Kreditwürdigkeit positiv zu beeinflussen, sind vor allem der Verzicht auf Negativmerkmale, ein hoher Score, ein sicheres Einkommen, ein stabiler Wohnsitz sowie eventuell bereitgestellte Sicherheiten von Bedeutung. Diese Faktoren sind entscheidend, um die Chancen auf eine erfolgreiche Kreditanfrage zu erhöhen.