In den letzten Jahren haben sich Aldi und Lidl in den USA zunehmend als Wettbewerber niedergelassen. Während Aldi bereits seit seinem Markteintritt 1976 eine bedeutende Präsenz aufbauen konnte, ist Lidl erst seit 2015 aktiv, hat jedoch Schwierigkeiten gehabt, einen ähnlichen Marktanteil zu erreichen. Aldi betreibt aktuell etwa 2.500 Filialen und wird bis Ende 2028 insgesamt neun Milliarden US-Dollar in Logistik sowie neue Standorte investieren, um seine Filialzahl auf 3.200 zu erhöhen. Letztes Jahr gewann Aldi beeindruckende 19 Millionen Neukunden in den USA, zeigt sich jedoch gezwungen, auf die COVID-19-Pandemie und deren wirtschaftliche Folgen zu reagieren. Der Westen berichtet, dass Aldi weiterhin plant, 2024 zwei Supermarktketten zu übernehmen und 220 der 390 Läden als Aldi-Filialen wieder zu eröffnen.

Lidl hingegen hat zur Jahresmitte 2024 lediglich 173 Geschäfte in den USA und musste in den letzten zwei Jahren einige Filialen schließen. Trotz seiner Herausforderung, eine stärkere Marktstellung zu erlangen, umfasst Lidls Strategie eine Neuausrichtung seines Produktangebots, um den amerikanischen Verbraucher besser anzusprechen. Grocery Dive hebt hervor, dass das Unternehmen kürzlich Joel Rampoldt als ersten amerikanischen CEO berufen hat und neue Produkte, einschließlich frisch gebackener Bagels und Überarbeitungen der Fleischabteilungen, einführt. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Kundenbindung zu stärken und Lidl als ernsthaften Konkurrenten im US-Markt zu etablieren.

Wettbewerb und Marktchancen

Die Konkurrenz im amerikanischen Lebensmitteleinzelhandel ist intensiver geworden, insbesondere aufgrund der steigenden Preise. Die Verbraucher sehen sich aktuell mit einem Preisniveau konfrontiert, das 25-30% über den Preisen vor der Pandemie liegt. Die Prognosen für den Lebensmitteleinzelhandel in den USA deuten auf einen Umsatz von 1,5 Billionen US-Dollar im Jahr 2024 hin, was den Discounter-Markt, insbesondere die deutschen Marken Aldi und Lidl, in eine vorteilhaftere Position bringt. Laut Germany Trade & Invest planen diese, von der aktuellen Marktsituation zu profitieren und ihr Filialnetz weiter auszubauen.

Aldi ist insbesondere dabei, nicht nur in bestehenden Märkten zu expandieren, sondern auch gezielt neue Standorte in den Nordosten und im Mittleren Westen zu erschließen. Währenddessen zielt Lidl darauf ab, sein Erscheinungsbild zu überarbeiten und weitere Anpassungen vorzunehmen, um besser auf die amerikanischen Einkaufsgewohnheiten einzugehen. Die Einführung neuer Produkte und Dienstleistungen, wie etwa die Treueplattform myLidl, soll die Kundenbindung verbessern und den Wettbewerb mit Aldi aufnehmen.

Marktanalyse und Strategien

  • Aldi: Plant 225 Neueröffnungen und 220 Übernahmen in 2024.
  • Lidl: Aktuell 173 Filialen; Verkaufsanpassungen und Produktneueinführungen zur Stärkung der Marktposition.
  • Preisanstieg: Verbraucherpreisniveau 25-30% über Vor-Pandemie-Preisen.

Die deutschen Discounter Aldi und Lidl haben durch ihre unterschiedlichen Strategien und Marktpositionen das Potenzial, der aktuellen wirtschaftlichen Situation in den USA zu trotzen und ihre Marktanteile weiter auszubauen. Während Aldi bereits auf eine langjährige Geschichte in den USA zurückblicken kann, versucht Lidl, sich neu zu orientieren und seinen Kundenstamm durch angepasste Angebote zu erweitern. In Anbetracht der hohen Nachfrage nach preisgünstigen Lebensmitteln könnten die kommenden Jahre für beide Discounter entscheidend werden.