Unerwartete Wendung im Prozess gegen Geldautomatensprenger
Der Prozess gegen 16 mutmaßliche Geldautomatensprenger in Bayern nimmt eine überraschende Wendung. Wie das Landgericht Bamberg bekannt gab, wurde mit 13 der 16 Beschuldigten eine Einigung erzielt. Diese Vereinbarung sieht vor, dass die Angeklagten umfassende Aussagen zu den Anschuldigungen machen. Im Gegenzug wurden Freiheitsstrafen zwischen einer Obergrenze und einer Untergrenze festgelegt.
Ursprünglich war der Prozess als Mammutverfahren geplant und erst für Januar 2026 terminiert. Doch durch den Deal könnte das Verfahren nun deutlich schneller abgeschlossen werden. Es müssen nur noch drei Zeugen und eine Expertin für DNA-Analyse angehört werden, bevor die Plädoyers bereits am Mittwoch beginnen könnten.
Die Geldautomatensprenger, die aus den Niederlanden und Belgien stammen, sollen laut Anklage zahlreiche Geldautomaten in ganz Deutschland gesprengt haben, um an Geld zu gelangen. Die Staatsanwaltschaft spricht von „mafiösen Strukturen“ in ihrer Anklageschrift.
Millionenschwere Beute und Prozess in ungewöhnlicher Umgebung
Die Beute aus den Geldautomatensprengungen wird von der Staatsanwaltschaft auf über 3,3 Millionen Euro geschätzt. Der entstandene Schaden wird sogar auf mehr als 5,5 Millionen Euro beziffert. Da den Angeklagten auch Taten in Zapfendorf und Forchheim in Oberfranken vorgeworfen werden, wird der Prozess am Landgericht Bamberg verhandelt.
Aufgrund der großen Anzahl an Angeklagten, Verteidigern und Dolmetschern wurde der Prozess in eine Sporthalle der Bundespolizei verlegt. Ein logistischer Aufwand, da die Angeklagten aus verschiedenen Gefängnissen in Bayern nach Bamberg gebracht werden müssen, begleitet von zahlreichen Polizeikräften.
Die unerwartete Einigung der meisten Beschuldigten bringt eine überraschende Wende in diesem aufsehenerregenden Fall. Die Hoffnung auf ein schnelles Ende dieses Mammutverfahrens in Bamberg steigt, während die Hintergründe der Geldautomatensprengungen weiterhin für Aufsehen sorgen.