Traunstein

Skandal um Geburtshilfe: RoMed Kliniken unter Druck wegen Verdachtsfällen

Ein Sturm der Entrüstung tobt rund um die Rosenheimer RoMed Kliniken! Der Verdacht, dass bei Geburten zwischen Oktober 2020 und Januar 2023 schwerwiegende Fehler passiert sein könnten, sorgt für Aufregung und Hilflosigkeit in der Region. Der Kreistagsabgeordnete Josef Baumann (Freie Wähler) steht an vorderster Front und fordert eine lückenlose Aufklärung. „Wir haben dem Landrat mitgeteilt, dass bei der Geburt vermutlich einiges schiefgelaufen ist. Er soll sich kümmern, dass hier Klarheit geschaffen wird“, ruft er empört. Der Druck könnte nicht größer sein, denn es gibt bereits Gerüchte über Probleme in der Wasserburger Geburtshilfe!

Am 1. Februar 2023 brach eine außergewöhnliche Aufsichtsratssitzung über die Geburtsabteilung in Wasserburg aus, bei der alles auf den Tisch kommen sollte. Aufsichtsräte berichteten, dass zahlreiche Verdachtsfälle untersucht werden müssen, die von besorgten Mitarbeitenden gesammelt wurden. Doch hier wird es frappierend: Der damalige Geschäftsführer Dr. Jens Deerberg-Wittram ließ ein Gutachten erstellen, das angeblich keine medizinischen Fehler entdeckte. Und dennoch behaupten mehrere Aufsichtsräte, das papierne Ergebnis nie zu Gesicht bekommen zu haben!

Detaillierte Ermittlungen gefordert

Das Gutachten sollte klären, ob während der Geburten medizinische Fehlentscheidungen getroffen wurden, wie etwa zu spät durchgeführte Kaiserschnitte. Ein wichtiger Punkt: Waren hochriskante Patientinnen nicht an einen geeignetere Klinik überwiesen worden? Der Gutachter hatte am Ende die Frage zu beantworten: „War aus Sicht des Gutachters die Entbindung in einer Geburtsklinik (Level 4) leitliniengerecht?“ Umso schockierender, dass er gleich bei zwei Geburten in Frage stellte, ob die Mütter dort wirklich entbinden hätten sollen!

Doch wie kam es, dass nur sieben anstatt der gemeldeten elf Geburten untersucht wurden? Der Gutachter beruft sich auf übermittelte Unterlagen des ehemaligen Geschäftsführers. Dieses Zahlenspiel bringt die Aufsichtsräte zur Verzweiflung. „Da hat man schon das Gefühl, dass versucht worden ist, nicht alles aufzuklären“, konstatiert Baumann und stellt klar, dass er sich mehr Transparenz gewünscht hätte, um als Aufsichtsratsmitglied besser agieren zu können.

Die Justiz ermittelt!

Es trifft genau ins Herz: Die Staatsanwaltschaft Traunstein ist nun aktiv. Rund 200 Patientenakten von Babys, die in dem kritischen Zeitraum im RoMed Klinikum Wasserburg zur Welt kamen, werden durchleuchtet. Im Fokus stehen elf Fälle, in denen der Verdacht auf fahrlässige Tötung und Körperverletzung besteht. Besonders heikel: Eine Medizinerin, gegen die ermittelt wird, hat mittlerweile das Krankenhaus verlassen und bleibt stumm auf BR-Anfrage. Die Unschuldsvermutung gilt!

Für politisches Wasser in den Wein sorgt unterdessen SPD-Fraktionschef Abuzar Erdogan. Er ruft energisch nach einer umfassenden Aufklärung und stellt klar, dass die betroffenen Familien Klarheit verdienen. „Leidtragende dieser ganzen Geschichte sind die Familien!“ Doch die politische Klarheit bleibt aus, während die Ermittlungen weiterlaufen und die Schockwellen durch die Region ziehen…

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