In einer großen Katastrophen- und Zivilschutzübung in Münchsmünster haben mehr als 350 ehrenamtliche Malteser-Helfer trainiert, wie sie einen Massenanfall von Verletzten bewältigen können. Bei einem Massenanfall von Verletzten, auch MANV genannt, reicht die reguläre rettungsdienstliche Versorgung nicht mehr aus, und eine große Anzahl von Verletzten muss medizinisch versorgt werden. Die Übung beinhaltete den vollständigen Ausfall der Infrastruktur und die medizinische Versorgung von Patienten auf einem Behandlungsplatz sowohl nach bayerischem als auch nach dem deutschlandweit praktizierten „medical-taskforce“-Konzept.
Ziel der Übung war es, die Stärken und Schwächen der verschiedenen systeme herauszufinden, um im Ernstfall effektiv arbeiten zu können. Es wurde betont, dass Katastrophen nicht nur in Bayern passieren, und die Einsatzkräfte auch außerhalb des Bundeslandes eingesetzt werden können. Ein Beispiel für die Notwendigkeit einer koordinierten Zusammenarbeit bei Katastrophen ist die Flutkatastrophe im Ahrtal.
In der Übung wurden verschiedene Einsatzgruppen wie die Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG) und die Gruppe für Realistische Unfalldarstellung (RUD) aus Traunstein eingesetzt. Die Malteser-Helfer unterstützten beim Aufbau von Behandlungsplätzen, stellten die Energieversorgung sicher und sorgten für die Verpflegung der Einsatzkräfte. Die Übung zeigte die Bedeutung der Zusammenarbeit verschiedener Hilfskräfte und Organisationen bei der Bewältigung von Massenanfällen von Verletzten.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann lobte das Engagement der Malteser und betonte die Bedeutung gemeinsamer Übungen zur Vorbereitung auf Einsatzlagen. Die Führungskräfte aus Traunstein bewerteten es als wertvoll, die Behandlungskonzepte Bayerns und des Bundes unter realistischen Bedingungen zu testen und zu vergleichen. Die Übung stärkte die Gemeinschaft und Kameradschaft unter den Einsatzkräften und zeigte die Bedeutung des gegenseitigen Kennens im Ernstfall.