Traunstein

Barfuß am Traunstein: Risikoreiche Entscheidung endet mit dramatischer Rettung

Das Salzkammergut in Österreich mag mit dem Traunstein auf den ersten Blick nicht wie ein riesiges Gebirge erscheinen, aber seine mehr als 1250 Meter hohe, beinahe senkrecht abfallende Westflanke stellt eine ernsthafte Herausforderung für Alpinisten dar. Unter den verschiedenen Aufstiegsmöglichkeiten auf den Gipfel erfreut sich besonders der Naturfreundesteig großer Beliebtheit. Für den gut trainierten Bergbegeisterten erfordert dieser Klettersteig etwa dreieinhalb Stunden. Über Klammern, Seile, eine lange Aluleiter und eine Schrägtreppe im Fels gelangt man nach oben.

Ein 44-jähriger Bergsteiger aus Oberösterreich wagte sich entgegen aller Vernunft am Dienstag um 11:30 Uhr auf den Weg, um den Naturfreundesteig ohne Schuhe und angemessene Ausrüstung zu erklimmen. Barfußklettern ist zwar eine Disziplin für erfahrene Alpinisten, aber eine sorgfältige Planung ist unerlässlich. Nach einer siebenstündigen mühsamen Reise erreichte der Bergsteiger den Gipfel und plante, über den anspruchsvollen Hernlersteig abzusteigen, obwohl andere Bergsteiger ihn davon abrieten.

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Auf seinem geplanten Abstieg über den Mairalmsteig wurde der Bergsteiger unerwartet von einem Gewitter überrascht. Durchnässt und unterkühlt konnte er nicht weiter und alarmierte die Bergrettung. Stefan Oberkalmsteiner, Ortsstellenleiter der Bergrettung Gmunden, beschrieb den Einsatz als äußerst schwierig, da der Mann hartnäckig auf das Tragen von Schuhen verzichtete. Die Bergrettung musste unter lebensgefährlichen Bedingungen den Bergsteiger sicher ins Tal führen, wobei sie erst gegen Mitternacht erfolgreich waren.

In den letzten Tagen haben waghalsige Aktivitäten bereits mehrere Todesfälle in den Bergen verursacht. Von Tirol bis Berchtesgaden und bis zum Großglockner führten lebensgefährliche Entscheidungen zu tragischen Ereignissen. Es ist unerlässlich, die Risiken zu verstehen und angemessene Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um solche Tragödien zu verhindern.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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