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Revolutionäre Entscheidung: Straubinger Realschulen öffnen sich für Kinder beider Geschlechter

Straubing (dpa/lby) – Ab dem Schuljahr 2025/26 planen sowohl die staatliche Jakob-Sandtner-Realschule für Jungen (JSR) als auch die private Ursulinen-Realschule für Mädchen, Jungen und Mädchen des jeweils anderen Geschlechts aufzunehmen. Dieser Schritt erfordert entsprechende Anträge an das Kultusministerium nach einer Diskussion im Straubinger Stadtrat.

Wolfgang Ernst, der Geschäftsführer der Ursulinen-Schulstiftung, gab an, dass die Vorgabe des Ministeriums besagt, dass sich die beiden Realschulen absprechen müssen. Der Stiftungsrat der Mädchenrealschule hat einstimmig beschlossen, der Öffnung der Knabenrealschule zuzustimmen und zukünftig auch Jungen aufzunehmen. Oberbürgermeister Markus Pannermayr lobte diese Entscheidung als „wichtig und weitreichend“, und betonte die Bedeutung für die JSR sowie die historische Bedeutung für die Ursulinen-Realschule.

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Die Motivation hinter der Entscheidung, die Realschulen für beide Geschlechter zu öffnen, liegt unter anderem in sinkenden Schülerzahlen an reinen Mädchenrealschulen, wie der JSR-Direktorin Regina Houben betonte. Durch die Öffnung der Angela-Fraundorfer-Realschule in Aiterhofen für Jungen im Schuljahr 2014/15, verlor die JSR viele Schüler.

Die Öffnung der Realschulen für beide Geschlechter folgt einem Trend, wie die Statistik zeigt. Im Schuljahr 2023/2024 gibt es laut Kultusministerium 60 Mädchenschulen und elf Jungenschulen, im Vergleich zu insgesamt 93 Mädchenschulen im Schuljahr 2010/2011. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entscheidung zur Koedukation auf die Schülerzahlen und das schulische Umfeld in Straubing auswirken wird.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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