Die Straubingerin Almut Barnstedt hat ein Jahr lang ihre kranke Mutter zu Hause gepflegt und dabei das deutsche Pflegesystem als übermäßig kompliziert erfahren. Nachdem ihre Mutter verstorben ist, hat sie eine Petition gestartet, die sich für eine gerechtere und einfachere Pflegeversicherung einsetzt. Mit bereits über 33.000 Unterschriften hofft sie, dass die Petition im Bundestags-Petitionsausschuss gehört wird, sobald sie die Marke von 50.000 Unterstützern erreicht.
Das Pflegesystem bereitete Barnstedt Schwierigkeiten, da sie feststellte, dass viele Hilfsangebote nicht automatisch gewährt werden, sondern einzeln und mühsam beantragt werden müssen. Trotz ihres Wissens als Versicherungsmaklerin fand sie die Praxis komplizierter als erwartet. Selbst die vorgesehene monatliche Entlastungsleistung von 125 Euro konnte sie nicht in Anspruch nehmen, da es in ihrer Region an entsprechenden Angeboten fehlte.
Die Straubingerin betonte die Herausforderungen, denen pflegende Angehörige gegenüberstehen, insbesondere die mangelnde Verfügbarkeit von Pflegeleistungen trotz theoretischer Ansprüche. Sie kritisierte auch die ungleiche finanzielle Unterstützung, da pflegende Angehörige im Vergleich zu Heimpflegebedürftigen deutlich weniger erhalten. Barnstedt plädierte für einen einheitlichen Betrag, unabhhängig davon, wie die Pflege organisiert wird.
Die Petition stieß auf breite Unterstützung, da innerhalb der ersten Woche über 30.000 Unterschriften gesammelt wurden. Barnstedt ist entschlossen, weiterhin für eine Reform des Pflegesystems zu kämpfen, da die alternde Bevölkerung und die aktuelle Überlastung der Pflegekapazitäten dringend nach Lösungen verlangen. Mit noch erforderlichen 50.000 Stimmen hofft sie, eine Anhörung im Petitionsausschuss des Bundestags zu erreichen und somit die Thematik auf politischer Ebene zu diskutieren.
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