Starnberg

„Von der Anwaltskanzlei zur Baustelle: Christian Spielbauer wagt den Neustart“

Christian Spielbauer, ein 45-jähriger Jurist aus Gilching, wagt den radikalen Wechsel vom Anwalt zum Zimmerer und beginnt im September 2024 eine Lehre, um seiner Leidenschaft für handwerkliche Arbeit nachzugehen und eine erfüllendere berufliche Identität zu finden.

Die Entscheidung eines Menschen, mit 45 Jahren einen radikalen Berufswechsel vorzunehmen, ist immer bemerkenswert und wirft Fragen auf. Diese Geschichte handelt von Christian Spielbauer, einem ehemaligen Anwalt, der seinen Job in der Juristerei gegen eine Ausbildung als Zimmerer eintauscht. Die Beweggründe für diesen Schritt sind vielfältig und beleuchten die Schwierigkeiten, die viele Menschen im Berufsleben gegenüberstehen.

Eine neue Perspektive im Handwerk

Christian Spielbauer, der in Gilching wohnt, hat seine Karriere im Rechtssektor hinter sich gelassen, um als Zimmerer tätig zu sein. „Ich habe mich nicht wirklich als Jurist identifiziert“, äußert er. Der Beweggrund für diesen dramatischen Wechsel war das drängende Bedürfnis nach Veränderung. Nach 14 Jahren im Büro, die von Papierarbeit und Verträgen geprägt waren, verspürte er die Sehnsucht, wieder mit den Händen zu arbeiten und Gestaltungsfreiheit zu erleben.

Ein Talent entdeckt beim Haus-Umbau

Die Entscheidung, in einen handwerklichen Beruf zu wechseln, kam nicht von ungefähr. Spielbauer entdeckte sein handwerkliches Talent beim Umbau seines eigenen Hauses. Dort wuchs der Bedarf nach mehr Platz für seine Familie. „Die Zwillinge und der älteste Sohn brauchten einfach mehr Raum“, erklärt Spielbauer. Durch den Umbau wurde ihm klar, dass er mit seinen Händen etwas schaffen möchte – ein Gefühl, das er in seiner vorherigen Tätigkeit nicht hatte.

Eine positive Resonanz aus dem alten Umfeld

Die Idee, als Zimmerer zu arbeiten, wurde ihm nicht leichtfallen als er seine damaligen Kollegen berichtete. Doch die Rückmeldungen waren überwiegend positiv. Viele seiner ehemaligen Kollegen fanden seinen Mut inspirierend und einige waren sogar neidisch auf seinen Schritt. „Die meisten unterstützten mich“, sagt er, und beschreibt eine Atmosphäre der Wertschätzung für seine Entscheidung.

Der Austausch von Büro zu Baustelle

Der realistische Umgang mit seinem Verdienst ist für Spielbauer wichtig. Seine Frau verdient gut und daher sei der Wechsel auch finanziell machbar. Im September beginnt er seine verkürzte Ausbildung zum Zimmerer. Dabei fühlt er sich in der neuen Arbeitsumgebung wohl, trotz der Herausforderungen des Handwerks, die ihm gelegentlich noch fremd sind. „Ich versuche, mich nicht von den Fachbegriffen abschrecken zu lassen, denn das bin ich noch nicht gewohnt“, erklärt er schmunzelnd.

Ein Aufbruch, der Mut erfordert

Der Schritt in die Selbstständigkeit als Zimmerer zeigt nicht nur den persönlichen Mut von Christian Spielbauer, sondern verweist auch auf einen größeren Trend: Immer mehr Menschen wagen den Neuanfang, um ihre Lebensqualität zu verbessern. „Ich hatte keinen Bock mehr, auf der falschen Seite zu stehen“, erläutert er, in Anspielung auf seine frühere Tätigkeit als Strafverteidiger. Und so ist sein neuer Weg auch eine Flucht von einem Lebensstil, der ihn nicht erfüllt hat.

Ein Blick in die Zukunft

Die kommenden zwei Jahre wird Spielbauer in seiner neuen Rolle als Azubi weiter wachsen, während er gleichzeitig sein handwerkliches Geschick verbessern wird. Trotz der Herausforderungen ist er optimistisch und nimmt sein Handwerk ernst. „Es ist toll zu sehen, wie schnell es vorangeht“, sagt er voller Enthusiasmus über seine ersten Schritte in die Zimmererwelt.

Christian Spielbauers Geschichte ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, dass es nie zu spät ist, einen neuen Weg einzuschlagen. Der Mut zur Veränderung, gepaart mit der Fähigkeit, aus seinen Erfahrungen zu lernen, wird sicher auch zukünftige Generationen inspirieren. Der Wechsel vom Büro ins Handwerk zeigt, wie wichtig es ist, den eigenen Weg zu finden und sich nicht von vorgegebenen Lebenswegen einschränken zu lassen.

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