Starnberg

Neuer Wirt im Traditionsgasthof: Philipp Do übernimmt in Gilching

Nach 160 Jahren im Familienbesitz wird der Gasthof Widmann in Gilching am 29. August von Philipp Do übernommen, was den Übergang zu einer neuen Ära in der bayerischen Gastronomie markiert und gleichzeitig die Tradition des Wirtshauses bewahrt, während Michael Jakob-Widmann, der das Lokal 20 Jahre lang geführt hat, sich aus Betätigung zurückzieht.

Die Gastronomieszene in Gilching steht vor einem bedeutenden Wandel, der die Gemeinschaft in vielerlei Hinsicht betreffen könnte. Der Traditionsgasthof Widmann, der seit 160 Jahren unter der Leitung der Familie Jakob-Widmann steht, wird ab dem 29. August 2023 von Philipp Do übernommen und künftig als „Gasthof zum oberen Wirt“ bekannt sein. Dieser Schulterschluss zwischen Tradition und frischen Ideen ist von großer Bedeutung für die Region und deren kulinarisches Erbe.

Eine lange Tradition

Der Gasthof wurde einst als Kramerei gegründet und zählt zu den historischen Stätten des Landkreises Starnberg. Michael Jakob-Widmann, der das Lokal in den letzten 20 Jahren führte, hat nicht nur denselben Stolz auf die bayerische Kultur wie viele Gilchinger, sondern auch persönliche Bindungen zu diesem Ort. „Der Gasthof ist ein Stück Heimat für viele“, erklärt er. Diese Tradition wird durch Philipp Do, der eine spannende Verbindung zur bayerischen Gastronomie hat, fortgeführt. Auch er schätzt das Erbe des Hauses hoch.

Der Wandel der Gastronomie

Philipp Do, der in Salzgitter geboren ist und in Fürstenfeldbruck aufgewachsen ist, bringt frischen Wind in den Gasthof. Er hat Gastronomieerfahrung durch seinen Vater, der lange Zeit als Küchenchef tätig war. Do erklärt: „Ich habe im Bürgerhaus Emmering mitgeholfen und wollte nie in ein großes Unternehmen einsteigen.“ Dieser Wunsch nach Unabhängigkeit weist auf einen größeren Trend hin, bei dem viele junge Gastronomen traditionelle Werte mit modernen Ansätzen verbinden.

Der Einfluss der Großbrauereien

Ein zentrales Thema der Übernahme ist die Abneigung gegenüber großen Konzernen, die sowohl Jakob-Widmann als auch Do teilen. Während Löwenbräu über 92 Jahre lang den Gasthof beliefert hat, fiel die Entscheidung zum Wechsel zur Augustiner-Brauerei nicht nur aus geschäftlichen Gründen, sondern auch aus persönlicher Überzeugung. Anheuser-Busch InBev, die Muttergesellschaft von Löwenbräu, hat in den letzten Jahren viele kleine Wirtshäuser und deren Tradition in Frage gestellt.

Gemeinsamkeiten und Synergien

Die beiden Männer, obwohl unterschiedlich in ihren Hintergründen und Stilen, finden in ihren Prinzipien eine starke Verbindung. Das soziale Engagement, die Pflege von Traditionen und die Wertschätzung der bayerischen Kultur sind nur einige Punkte, die Sie teilen. Philipp Do sagt: „Ich bin froh, dass ich mich mit Michi austauschen kann. Er kennt die Menschen und die Kultur hier in Gilching.“ Dieser Austausch wird auch für die Stammkunden von Bedeutung sein, da sie weiterhin in den Genuss der bayerischen Küche kommen werden.

Die Zukunft des Gasthofs

Trotz der Veränderungen bleibt viel Bestehendes erhalten. So wird „Monis Brettl“, eine Kleinkunstbühne, weiterhin im neuen „Oberen Wirt“ bestehen bleiben und lokale Talente präsentieren. Dies wird nicht nur die kulturelle Vielfalt der Region stärken, sondern auch sicherstellen, dass der Gasthof ein Ort des Zusammenkommens bleibt. Als Michael Jakob-Widmann anfing, die Übernahme zu planen, war es ihm wichtig, dass der Geist des Ortes lebendig bleibt. „Es gibt viel zu bewahren und zu lernen, und ich freue mich darauf, Philipp zu unterstützen“, so Jakob-Widmann.

Der Wechsel im Gasthof Widmann steht symbolisch für die Herausforderungen und Chancen, vor denen die Gastronomie in Deutschland steht. Das Engagement beider Männer und die Erhaltung der bayerischen Traditionen werden entscheidend dafür sein, wie der Gasthof in der Zukunft wahrgenommen wird. Für die Gilchinger Bevölkerung ist dies nicht nur ein Wechsel in der Gastronomie, sondern auch ein Schritt in Richtung einer gemeinsamen, bunteren Zukunft.

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