Markus Söder, der Ministerpräsident von Bayern und Vorsitzende der CSU, befindet sich derzeit in Sondierungsgesprächen zur Bildung der künftigen Bundesregierung. In den sozialen Medien hat er sich einen Namen gemacht und zählt mittlerweile 700.000 Follower. Sein Online-Auftritt ist geprägt von unerwarteten Inhalten, die von Gesangseinlagen über Verlosungen bis hin zu spöttischen KI-Bildern reichen. Besonders auffällig sind jedoch die zahlreichen Essensbilder, die unter dem Hashtag #soederisst geteilt werden.
Die neuesten Posts zeigen Söder mit verschiedenen Fischgerichten, was gemischte Reaktionen unter seinen Followern hervorrief. Ein Beitragsbild zeigt ihn mit einem Heringsfilet, während ein anderes Bild ihn mit einem halben Rollmops im Mund abbildet. Diese Entgleisungen sorgten für viel Abscheu und Kritik innerhalb der Nutzerschaft, wobei viele Menschen Witze über die Geschmäcker und negative Kommentare hinterließen. Die Befürworter seiner kulinarischen Posts scheinen in der Minderheit zu sein.
Söders Einfluss in den sozialen Medien
Trotz der kritischen Reaktionen hat Söder gezeigt, dass er die sozialen Medien effektiv nutzt. Laut Welt gilt er, zusammen mit AfD-Chefin Alice Weidel, als einer der erfolgreichsten Politiker in der Online-Kommunikation. Söders Mischung aus humorvollen Inhalten und politischen Botschaften erzielt hohe Klickzahlen, was ihm helfen könnte, junge Wähler zu erreichen. Besonders wichtig sind soziale Medien, da diese eine entscheidende Plattform für politische Kommunikation und Überzeugung darstellen.
Das Nonplusultra der sozialen Medien scheint jedoch Alice Weidel zu sein, die auf TikTok 650.000 Follower und eine hohe Reichweite erzielt, insbesondere bei der jüngeren Wählerschaft. Bei der Landtagswahl in Thüringen gaben beeindruckende 38% der 18- bis 24-Jährigen ihre Stimme der AfD.
Wahlverhalten junger Wähler
Die Relevanz der jungen Wählerschaft wird durch aktuelle Trends in den sozialen Medien alltäglich deutlich. Laut Zeit zeigen aktuelle Umfragen, dass die Wählerpräferenzen unter den 18- bis 22-Jährigen schwanken. Während 2021 die Grünen und die FDP beliebte Optionen waren, liegt die AfD in den Wählerumfragen heute besser. Besonders junge Männer tendieren vermehrt zu den rechtskonservativen Parteien.
Die Präsenz relevanter Themen wie Wohnraum, Gleichberechtigung und Klimaschutz in sozialen Medien hat den Grünen und der Linkspartei geholfen, sich bei jungen Wählern neu zu positionieren. Doch die AfD genießt weiterhin einen Vorsprung in der Wahrnehmung, was ihre Botschaften betrifft. Die gesellschaftlichen Ängste unter den jungen Wählern haben sich ebenfalls verändert, und Themen wie Migration und wirtschaftliche Unsicherheit sind in den Vordergrund gerückt.
Die Bedeutung der sozialen Medien für die Wahlentscheidung der Jugendlichen wird in den kommenden Wochen besonders relevant sein, ohne dass jedoch klar ist, wie sie sich letztlich auswirken. Auch die CSU muss sich mit den Herausforderungen und den neuen Impulsen des Wahlrechts auseinandersetzen, da trotz aller Direktmandate einige Vertreter nicht im neuen Bundestag repräsentiert sind.