Markus Söder, der 58-jährige Ministerpräsident von Bayern und Mitglied der CSU, hat an diesem Faschingsdienstag eine besondere Rolle übernommen. Bei der renommierten „Fastnacht in Franken“ hat er sich als Elvis Presley verkleidet. Söder, ein großer Fan des legendären Rock ’n’ Roll-Stars, hat vor der Veranstaltung viel Zeit in der Maske am Nürnberger Staatstheater verbracht, um sein Kostüm perfekt in Szene zu setzen. Gemeinsam mit seiner Frau, Karin Baumüller-Söder, nahm er an der Feierlichkeit teil und brachte dabei eine Botschaft der Hoffnung und Freude in unsicheren Zeiten. Er betont jedoch, dass es ihm nicht darum geht, ein politisches Zeichen zu setzen. Der Auftritt in dieser Verkleidung steht vielmehr für Spaß und Unbeschwertheit.
Im Vorjahr war Söder in der Rolle von Otto von Bismarck zu sehen, was allgemein als Anspielung auf die Kanzlerkandidatur der Union gewertet wurde. Auch in der Vergangenheit wählte der Ministerpräsident kreative Verkleidungen: Er trat unter anderem als Marilyn Monroe, Shrek und Gandalf aus „Herr der Ringe“ auf. Obgleich er sich als Elvis Presley verkleidet hat, wird er keinen der ikonischen Songs des Musikers während der Veranstaltung performen. Stattdessen möchte er den Fokus auf die festliche Atmosphäre und die Freude der Menschen legen.
Verkleidungen im Trend
Verkleidungen sind zurzeit in Mode, insbesondere während der närrischen Jahreszeit. Der bayerische Fasching bietet Politkern zahlreiche Gelegenheiten, sich kreativ auszudrücken. Die Veitshöchheimer Fastnacht, bei der Söder in der Vergangenheit als „Stammesvater der Bayern“ aufgetreten ist, ist nur ein Beispiel. Neben Söder waren auch andere politische Persönlichkeiten in bunten Kostümen anzutreffen. So trat Ludwig Hartmann als bayerischer Löwe auf und wurde mit dem Horrorclown Pennywise verglichen, während Katharina Schulze als Bavaria erschien und als „blondes Knallbonbon“ beschrieben wurde. Landtagspräsidentin Ilse Aigner überzeugte als Mama Bavaria und SPD-Chef Florian von Brunn kam als Bergsteiger, was ihn mit Sisyphos in Verbindung brachte.
Währenddessen sorgen auch andere Negativschlagzeilen für Aufmerksamkeit. Andrea Tandler, bekannt als Masken-Millionärin, trat vor Gericht in einer auffälligen Verkleidung auf, die zusammen mit ihrem Prozess um 48 Millionen Euro Provision für einen Corona-Maskendeal in den Fokus der Öffentlichkeit rückte. Tandler steht unter Verdacht der Steuerhinterziehung und möglicherweise des Subventionsbetrugs und sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Solche Geschehnisse werfen einen Schatten auf die fröhlichen Festlichkeiten zur Faschingszeit.
In diesen Zeiten der Unsicherheit bleibt Söders Auftritt ein Lichtblick, bei dem es weniger um Politik und mehr um soziale Verbindung und gemeinschaftlichen Spaß geht. Auch wenn die staatlichen Bauvorhaben wie die München Stammstrecke bis 2034 heruntergespielt werden und die Kritik an der staatlichen Bayernheim nicht ausbleibt, lenkt die Fastnacht die Aufmerksamkeit vorübergehend ab und lässt die Menge für einen Abend in bunten Verkleidungen schwelgen.
Die Feierlichkeiten sind eine Tradition, die vor allem in Bayern tief verwurzelt ist, und Söder’s Engagement zeigt, dass auch politische Figuren an solchen kulturellen Höhepunkten Freude haben können. Die Fastnacht erhebt den Anspruch, ein Fest der Freude zu sein und den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Für weitere Informationen über Söders Verkleidung und die Feierlichkeiten zur Fastnacht können Sie Tag24 besuchen. Details zu anderen politischen Kostümen finden Sie in einem Artikel von der Süddeutschen Zeitung.