Siemens in Deutschland: Potenzial trotz Konjunkturflaute und Standortstärke in Franken

Die bayerischen Standorte von Siemens stehen auch in Zeiten der Konjunkturflaute im Fokus des Unternehmens. Ralf Thomas, der Finanzvorstand des Konzerns, betonte gegenüber dem Bayerischen Rundfunk das enorme Potential, das insbesondere in der fränkischen Metropol-Region um Nürnberg und Erlangen steckt. Mit rund 40.000 Beschäftigten zählt Siemens dort zu den prominentesten Arbeitgebern.

Die Historie von Siemens in Bayern reicht bis in die Nachkriegszeit zurück, als der Konzern seinen Hauptsitz von Berlin nach Erlangen verlegte. Bis heute ist die fränkische Metropolregion das Herz von Siemens, so Ralf Thomas. Hier findet sich eine einzigartige Ansammlung von Wissen und Innovationskraft, in der Konzerne, Mittelständler und Wissenschaft eng zusammenarbeiten.

Die globale Präsenz von Siemens – neben den bayerischen Standorten auch in den USA und China – ermöglicht es dem Unternehmen, Krisen abzufedern und die deutschen Standorte zu stärken. Dennoch beobachtet Ralf Thomas mit Sorge die Probleme, mit denen der deutsche Mittelstand zu kämpfen hat. Während die Großindustrie die Herausforderungen meistern könne, stehe der Mittelstand vor großen Schwierigkeiten.

Um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu erhalten, fordert Ralf Thomas daher eine Reduzierung der Bürokratie und eine schnellere Förderung neuer Technologien. Nur so bleibe der Standort attraktiv und könne weiter erfolgreich wirtschaften. „Deutschland verfügt nach wie vor über alle notwendigen Ressourcen für eine erfolgreiche Zukunft“, betont der Finanzvorstand.

Auch die Entscheidung von Siemens, die Sparte Innomotics auszugliedern und zu verkaufen, verteidigt Ralf Thomas. Diese Maßnahme sei notwendig gewesen, da die Sparte nicht mehr optimal in das Konzerngefüge passte. Thomas ist überzeugt, dass Innomotics als eigenständiges Unternehmen unter dem US-Investor KPS eine vielversprechende Zukunft vor sich hat.