Im Theater Gemeindehaus Schweinfurt präsentierte die Kammeroper Köln Engelbert Humperdinks Märchenoper „Hänsel und Gretel“ im Rahmen eines ausverkauften Familientheaters. Die Aufführung erfreute besonders die jüngsten Besucher, die aktiv und vergnügt mit der Inszenierung interagierten. Intendant Christof Wahlefeld unterstrich das Ziel, jüngere Generationen für das Theater zu begeistern und Hemmschwellen abzubauen.

Für das Jahr 2025 sind bereits theaterpädagogische Projekte in Planung, deren Details Mitte Januar bekannt gegeben werden sollen. Trotz der positiven Resonanz gab es jedoch auch kritische Anmerkungen zur Inszenierung. So wurde die Handlung nach Coney Island verlegt, was viele als nicht nachvollziehbar empfanden. Zudem wurden willkürliche Änderungen in Textpassagen vorgenommen, etwa dass der Vater einen Hexen-Monolog sprach. Die Inszenierung vermisste zudem die Märchen-Poesie und die magische Stimmung, die mit der Geschichte verbunden sind.

Kritik und musikalische Darbietung

Das Bühnenbild bestand aus einem Puppen-Spielhäuschen und wenigen Requisiten, wodurch die Inszenierung an Tiefe fehlte. Auch die Rolle der Mutter wurde weggelassen; stattdessen agierte eine Popcorn-Verkäuferin als Hexe. Musikalisch ergab sich ein durchwachsenes Bild: Das Orchester und die Solisten waren nicht immer intonationssicher. Positives Highlight war jedoch die Melodik und Poesie des Abendsegens, die erhalten blieb. Am Ende der Vorstellung erntete das Ensemble großen Applaus, was als Bestätigung für die Einbindung von Kindern und Jugendlichen in das Theaterleben gedeutet werden kann.

Die Märchenoper „Hänsel und Gretel“ gilt als besonders populär und wird häufig als erstes Opernerlebnis für Kinder genutzt, wie die Informationen von mittelsaechsisches-theater.de zeigen. Humperdinck, einst Schüler und Assistent von Richard Wagner, verknüpfte eine vertraute Märchenhandlung mit eingängigen Melodien, die oft als Kinderlieder fortleben. Die Oper behandelt Themen wie große Oper, romantische Naturstimmungen und dramatische menschliche Konflikte. In der Handlung siegen die guten Träume über die bösen, und kindliche Phantasie sowie Abenteuerlust triumphieren über Not und Armut.