Das Landratsamt in Schweinfurt steht exemplarisch für eine Problematik, die in vielen Unternehmen zu beobachten ist: Während etwa zwei Drittel der 614 Mitarbeiterinnen Frauen sind, besetzen Männer in über 60 % der Fälle die Führungspositionen. Dies stellte die Personalentwicklerin Selina Knoblach während einer Sitzung des Kreisausschusses und des Kreistags fest. „Das sieht auf den ersten Blick erschreckend aus“, erklärte sie. Positiv ist jedoch die Entwicklung: Im Jahr 2018 lag das Verhältnis in der Chefetage bei 75 % Männer und nur 25 % Frauen. Das Landratsamt hat in den vergangenen Jahren Programme zur Förderung von Frauen in Führungspositionen etabliert, die nun durch Schnupperworkshops ergänzt werden sollten, um Frauen für Leitungsaufgaben zu sensibilisieren, wie mainpost.de berichtete.
Wachstum in Führungsetagen
In Deutschland nimmt der Anteil der Frauen in Führungspositionen nur langsam zu. Im Jahr 2023 lag dieser bei lediglich 28,7 % und hat sich seit der Einführung einer neuen Klassifikation im Jahr 2012 kaum verändert. Es zeigt sich, dass die Berufswahl von Frauen oft nach wie vor auf traditionelle Bereiche beschränkt ist, was sich negativ auf ihre Karrierechancen auswirkt. Diese stagnierenden Zahlen wurden durch die Statistische Ämter untermauert, die erwähnten, dass nur jede dritte Führungskraft eine Frau ist und dass der Anstieg des Frauenanteils in verschiedenen Berufsgruppen nicht deutlich erkennbar ist. Obwohl im akademischen Bereich der Frauenanteil 2023 bei 50,1 % lag, reicht dies in anderen Berufen nicht aus, um eine gerechte Verteilung in den Führungsebenen zu erreichen.
Die Big Player im öffentlichen Dienst, wie das Landratsamt, müssen weiterhin innovative Wege finden, um Gleichstellung zu fördern. Knoblach betont, dass das Thema Gleichstellung keinen „Gedöns“ darstellt, sondern wertvolle Arbeit sei. Nur mit einem klaren Engagement für die Gleichstellung darf die Hoffnung bestehen, dass die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Berufswelt weiter abgebaut werden können. In Schweinfurt wie im gesamten Land ist ein Umdenken dringend nötig, um Frauen in Führungspositionen gleichwertig zu integrieren.
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