Schweinfurt

Digitalisierung und Einsamkeit: Senioren zwischen Frust und Isolation

Die Diakonie Schweinfurt hat in Gerolzhofen eine Studie durchgeführt, die zeigt, dass digitale Ausgrenzung bei einem Drittel der 65- bis 75-Jährigen zu Altersarmut und Einsamkeit führt, weshalb es entscheidend ist, die Ängste der Betroffenen ernst zu nehmen und ihre digitale Teilhabe zu fördern.

Digitalisierung als gesellschaftliche Herausforderung für Senioren

Die Digitalisierung hat die Art und Weise, wie wir kommunizieren und interagieren, revolutioniert. Doch während viele von dieser Entwicklung profitieren, sehen sich ältere Menschen zunehmend mit den Risiken von digitaler Ausgrenzung konfrontiert. Eine aktuelle Studie der Diakonie Schweinfurt beleuchtet die Problematik, insbesondere in der kleinen Stadt Gerolzhofen, wo die soziale Isolation von Senioren eine besorgniserregende Realität darstellt.

Vielfältige Perspektiven unter den Senioren

Die Untersuchung der Diakonie zeigt, dass fast ein Drittel der 65- bis 75-Jährigen nicht mit digitalen Medien in Berührung kommt. Diese Kluft führt zu einer klaren Spaltung innerhalb dieser Altersgruppe: Einige wünschen sich, digitaler zu leben, während andere sich bewusst dagegen entscheiden. Dies wurde durch qualitative und quantitative Interviews, finanziert durch das Sozialministerium, ermittelt. Bei persönlichen Gesprächen in Senioreneinrichtungen und auf der Straße wurde deutlich, dass die Gründe für die digitale Abneigung vielfältig sind.

Einsamkeit als zentrales Problem

Einsamkeit stellt sich als eines der drängendsten Probleme heraus, die mit der digitalen Kluft verbunden sind. Viele ältere Menschen haben Schwierigkeiten, mit ihrer Familie über moderne Kommunikationsmittel in Kontakt zu treten. „Kinder und Enkel kommunizieren über Messenger-Dienste, was ältere Menschen oft außen vor lässt“, erklärt Keßler-Rosa, der frühere Geschäftsführer der Diakonie Schweinfurt. Diese Form der Isolation verstärkt nicht nur das Gefühl der Einsamkeit, sondern hat auch finanzielle Folgen, da analoge Dienstleistungen oft teurer sind als ihre digitalen Alternativen.

Wichtige Schritte zur Überwindung der digitalen Kluft

Um die Herausforderungen der Digitalisierung zu bewältigen, ist es entscheidend, die Ängste älterer Menschen ernst zu nehmen. Keßler-Rosa betont die Bedeutung von Verständnis: „Das Schamgefühl muss den Betroffenen genommen werden.“ Dies ist ein wichtiger Schritt, um zu verhindern, dass eine ganze Generation von sozialen und wirtschaftlichen Aktivitäten ausgeschlossen wird. Die Sensibilisierung für dieses Thema könnte bedeutet, dass Workshops und Schulungsangebote speziell für Senioren geschaffen werden, um ihnen den Umgang mit digitalen Medien beizubringen.

Fazit: Eine inklusive digitale Gesellschaft schaffen

Die Erkenntnisse der Diakonie Schweinfurt machen deutlich, dass der digitale Fortschritt nicht auf Kosten der älteren Generation gehen darf. Es ist an der Zeit, eine inklusive Umgebung zu schaffen, in der alle Altersgruppen Zugang zu den Vorteilen der Digitalisierung haben können. Nur so wird es möglich sein, die Altersarmut und Einsamkeit, die durch digitale Ausgrenzung gefördert werden, zu verringern und eine stärkere, miteinander verbundene Gemeinschaft zu fördern.

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