Werner Schröder, ein orthopädischer Schumacher aus Lübberstedt, hat im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeiten beim Senior Experten Service (SES) nicht nur seine Expertise in verschiedenen Bereichen der Schuhherstellung weitergegeben, sondern auch spannende Reisen unternommen. Schröder, der viele Länder wie das Baltikum, Ghana, Russland, Äthiopien und zuletzt 2019 die Mongolei bereiste, dokumentiert seine Erlebnisse auf seiner Homepage (www.romane-undreisen.de), wo er auch beeindruckende Fotos seiner Reisen präsentiert. Der SES, eine Stiftung der deutschen Wirtschaft, hat seit seiner Gründung im Jahr 1983 über 37.000 Einsätze in 170 Ländern koordiniert und fördert die Weitergabe von Fachwissen mit dem Ziel, die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in diesen Regionen zu unterstützen.

Schröders Lebensgeschichte ist ebenso eindrucksvoll wie seine Reisen. Begonnen hat alles in der Werkstatt seines Vaters in Bremen-Grambke. Nach dem Übernehmen der Filiale seines Vaters und dem Führen eines eigenen Schuhgeschäfts in Burgdamm, gab er nach dem Tod seiner Frau das Geschäft auf und versuchte, in Bayern einen Neuanfang zu wagen. Dieser scheiterte, und so kehrte er nach Bremen zurück, wo er einen weiteren Schuhladen in Ritterhude über 14 Jahre lang betrieb. Seine Erfahrungen in der Schuhbranche fließen auch in seine literarischen Werke ein. Unter dem Pseudonym Hans Sachs hat er sieben Bücher verfasst, darunter den Thriller „Der Marsch ins Verderben“ und „Das Russenkomplott“. Sein neuestes Werk erforscht das Schicksal eines Entwicklungshelfers in Pakistan, der in Mordermittlungen verwickelt wird.

Ehrenamtliche Tätigkeit beim SES

Der Senior Experten Service entsendet seit über 35 Jahren ehrenamtliche Fach- und Führungskräfte in Entwicklungs- und Schwellenländer. Unterstützung erhalten sie dabei von Spitzenverbänden der Deutschen Wirtschaft sowie den Ministerien für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Bildung und Forschung (BMBF). Der SES hat über 12.000 Experten aus mehr als 50 Branchen und 500 Berufsfeldern mobilisiert, die ihre Fachkenntnisse weitergeben und dadurch nachhaltige Entwicklung fördern. Dies geschieht vor allem in kleineren und mittelständischen Unternehmen, Bildungseinrichtungen und medizinischen Einrichtungen.

Die Einsätze dauern in der Regel vier bis sechs Wochen, können jedoch maximal ein halbes Jahr betragen und sind eine wertvolle Möglichkeit, praxiserprobtes Wissen in den Ländern weiterzugeben. Die Anfragen werden dabei nicht nur von Unternehmen, sondern auch von Verbänden und öffentlichen Verwaltungen gestellt. Dank des Programms Weltdienst 30+ können seit 2017 auch jüngere Fachleute ihr Wissen meist ohne große Sprachkenntnisse weitergeben. Ein erweitertes Führungszeugnis ist jedoch notwendig, wenn mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet wird.

Ein bleibendes Erbe

Besonders bemerkenswert ist Schröders Entscheidung, seine Werkstatt nach Ghana zu verschenken, wo sie nun Teil einer Berufsschule ist. Dadurch hat er nicht nur anderen die Möglichkeit gegeben, das Handwerk zu erlernen, sondern hinterlässt auch einen bleibenden Eindruck in der Gemeinschaft. Mit seinen schriftstellerischen Arbeiten vermittelt er seine internationalen Erfahrungen und bereichert sowohl die Literatur als auch die Gemüter seiner Leser. Die enge Verbindung zwischen Reisen, Handwerk und der Leidenschaft für das Geschichtenerzählen macht sein Lebenswerk zu einem bemerkenswerten Beispiel für die Verbindung von Beruf und Berufung.

Für mehr Informationen über die ehrenamtliche Tätigkeit beim SES und die verschiedenen Programme, können Interessierte die Webseiten von wirtschaft-entwicklung.de und engagement-global.de besuchen.