Karl-Heinz Rummenigge, der ehemalige Vorstandschef des FC Bayern München, hat sich kürzlich zur Diskussion über die zunehmende Belastung der Fußballspieler geäußert. In einer vehementen Stellungnahme forderte er die Spieler auf, mit dem Jammern über die hohe Anzahl an Spielen aufzuhören. Er argumentierte, dass die finanziellen Rahmenbedingungen im Fußball immer strenger werden und es schwierig sei, die steigenden Anforderungen zu erfüllen. „Woher soll das Geld für die Verträge kommen?“, stellte Rummenigge in seiner Kritik fest. Der Aufsichtsrat des FC Bayern München unterstützt die neue Klub-Weltmeisterschaft, die in einem Modus mit 32 Mannschaften ausgetragen werden soll.
Er bezeichnete das vorherige Format mit nur sieben teilnehmenden Mannschaften als „langweilig“ und sprach von der Reform als einem „Weltwunder“. Besondere Aufmerksamkeit zog Rummenigge auf die entscheidende Wendung im internationalen Fußball, dass ein Nationalmannschafts-Wettbewerb, der Confed-Cup, zugunsten eines Klub-Wettbewerbs abgeschafft wurde.
Belastung der Spieler im Fokus
Trotz der positiven Einschätzung zur Klub-WM bleibt die Belastung für die Spieler ein zentrales Thema. Während die meisten Bundesliga-Profis bereits in die Sommerpause gehen können, müssen die Spieler des FC Bayern München und von Borussia Dortmund bis zum 13. Juli im Wettkampf stehen. Dies wirft Fragen zur Erschöpfung und Verletzungsanfälligkeit der Athleten auf.
Die Spielerorganisation FIFPro und die European Leagues hatten im Juli 2024 bereits Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht. Der Grund waren die wachsenden Belastungen durch die gestiegene Anzahl an Spielen, insbesondere im neuen Modus der Champions League. Kritiker befürchten, dass diese Entwicklungen langfristig zu einer Super League führen könnten, die das Wettbewerbsniveau gefährdet.
Wachsende Besorgnis über Verletzungen
Spieler wie Rodri von Manchester City haben angedeutet, dass ein Streik in Betracht gezogen werden könnte, falls sich die Situation nicht verbessert. Eine erschreckende Entwicklung zeigten jüngst Verletzungen: Rodri erlitt nach seiner Warnung einen Kreuzbandriss. Laut einer Studie von FIFPro, die die Belastungen von 1.500 Spielern analysiert, lassen sich Verletzungen häufig direkt mit überhöhter Spielbelastung in Verbindung bringen.
- FIFPro fordert, dass die Anzahl der Spiele pro Jahr auf 50 bis 60 begrenzt wird.
- In der vergangenen Saison absolvierte Julian Alvarez beispielsweise 74 Spiele bis zum Viertelfinale der Olympischen Spiele.
- Immer mehr Spieler kommen auf eine Jahreszahl von 60 bis 70 Spielen.
Die Intensität des Spiels ist gestiegen, was zu einer erhöhten Belastung führt. Sebastian Rode, ein ehemaliger Profi, veranschaulichte die Situation, indem er auf die gestiegenen Laufleistungen hinwies, die zentrale Mittelfeldspieler inzwischen von 13 Kilometern pro Spiel erreichen müssen. Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, wie nachhaltig der Alltag der Profifußballer ist, und ob die Qualität der Wettbewerbe unter der fortschreitenden Inflation an Spielen und deren Intensität leidet. Zudem warnt FIFPro, dass bei anhaltenden Veränderungen die Wettbewerbsqualität gefährdet sein könnte.