Skandal um Kapellmeister Roth: Vorwürfe der sexuellen Belästigung erschüttern das Gürzenich-Orchester

Der Kapellmeister des Kölner Gürzenich-Orchesters, François-Xavier Roth, hat nach Vorwürfen sexueller Belästigung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschlossen, seine Arbeit vorerst ruhen zu lassen. Dieser Schritt wurde von Stefan Englert, dem Geschäftsführenden Direktor des Gürzenich-Orchesters, bekanntgegeben. Roth möchte dem Orchester und der Oper Köln die Möglichkeit geben, die Situation zu klären und aufzuarbeiten.

Am Tag der Orchesterprobe wurde eine Erklärung von Roth verlesen, in der er sich auf die Veröffentlichung eines Presseartikels bezog, der unangemessene Textnachrichten an Musiker*innen offenbart hatte. In der Erklärung entschuldigte er sich für sein Verhalten und kündigte an, dass die Orchester, die er leitet, die Vorwürfe umfassend untersuchen werden. Eine externe Anwaltskanzlei wurde beauftragt, die Vorwürfe zu prüfen und mögliche rechtliche Schritte zu überdenken.

François-Xavier Roth, der seit 2015 Generalmusikdirektor der Stadt Köln ist, soll laut Enthüllungen der französischen Zeitung „Le Canard enchaîné“ anzügliche SMS-Nachrichten an Musikerinnen und Musiker gesendet haben. Der SWR, bei dem er zuvor das Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg leitete, hat ebenfalls angekündigt, die Hinweise zu prüfen. Die Entscheidung, die Arbeit ruhen zu lassen, zeigt Roths Bemühen, die Vorwürfe ernsthaft zu behandeln und die Untersuchungen in Ruhe durchzuführen.