Die Vorwürfe wegen sexueller Belästigung könnten schwerwiegende Konsequenzen für François-Xavier Roth, den Star-Dirigenten in Köln, haben. Ein französisches Investigativ-Magazin berichtete, dass sieben Musikerinnen und Musiker Anschuldigungen gegen Roth wegen sexuell übergriffigem Verhalten erhoben haben. Diese Enthüllungen lösten in Köln eine Welle der Kritik aus, auch innerhalb der Ratsfraktionen wurde Roth heftig angegriffen.
Nach der öffentlichen Bekanntmachung des Skandals hat sich die Geschäftsführung des Gürzenich-Orchesters erstmals geäußert. In einem Statement betonten sie, dass sie die Berichterstattung zu den Vorwürfen sehr ernst nehmen und dem nachgehen. Als erste Maßnahme hat François-Xavier Roth entschieden, seine Arbeit mit sofortiger Wirkung ruhen zu lassen, um dem Orchester und der Oper Köln die Möglichkeit zu geben, die Situation zu klären und zu bearbeiten.
Obwohl Roth vorerst nicht mehr in Köln arbeiten wird, soll der Spielbetrieb dennoch fortgesetzt werden. Die geplanten Konzertprojekte mit Roth sollen trotz seines vorläufigen Ruhenlassens durchgeführt werden. Die Geschäftsführung ist derzeit in Gesprächen mit möglichen Gastdirigenten, um dies zu ermöglichen.
Die Vorwürfe beziehen sich insbesondere auf Fehlverhalten von Roth über Nachrichten auf dem Handy, darunter das Versenden sexuell anzüglicher Nachrichten und Fotos. Betroffene berichten von unangemessenem Verhalten und Belästigungen durch den 52-Jährigen. Roth selbst hat eingeräumt, intime Nachrichten ausgetauscht zu haben und entschuldigte sich für mögliche Verletzungen.
Bereits ab September 2015 war Roth als Kapellmeister des Gürzenich-Orchesters und Generalmusikdirektor der Stadt Köln tätig. Sein Vertrag wird jedoch nicht über 2025 hinaus verlängert. Zukünftig sollte er als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter zum SWR Symphonieorchester wechseln, doch auch dort sollen die Vorwürfe geprüft werden.
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