Roth Energie hat kürzlich die Eröffnung der ersten HVO100–Tankstelle im Gießener Europaviertel bekannt gegeben. Diese innovative Kraftstoffoption, hergestellt aus erneuerbaren Rest- und Abfallstoffen, bietet eine deutliche Reduzierung von CO2-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichem Dieselkraftstoff. Das HVO100, ein vollsynthetischer Diesel, wird durch die Hydrierung von Pflanzenölen oder tierischen Fetten hergestellt und enthält keine fossilen Inhaltsstoffe.
Die Integration von HVO100 in weitere Standorte von Roth Energie symbolisiert einen Schritt in Richtung umweltfreundlicherer Kraftstoffalternativen in der Region. Neben den Tankstellen wird auch eine Belieferung von Gewerbekunden mit eigenen Tanks oder Hoftankstellen ermöglicht, was Unternehmen die Möglichkeit gibt, ihre CO2-Bilanz merklich zu verbessern. Die Preisdifferenz des HVO100 im Vergleich zum herkömmlichen Diesel liegt im Schnitt bei etwa 10 Cent.
Trotz der positiven Entwicklungen von HVO-Kraftstoffen und der Bedeutung für eine CO2-freiere Zukunft, sind die Mengen an altem Öl und Fett für die Herstellung von HVO100 begrenzt. Experten wie Prof. Ferdinand Dudenhöffer betonen zwar die Bedeutung von HVO-Kraftstoffen, weisen jedoch darauf hin, dass langfristig Elektromobilität eine entscheidende Rolle spielen wird. Dudenhöffer betont: „Es hilft, in die Zukunft zu gehen, aber beim PKW wird es langfristig nicht an der Elektromobilität vorbeikommen.“
Die Einführung von HVO100 stellt somit einen wichtigen Schritt in Richtung umweltfreundlichere Kraftstoffoptionen dar, jedoch sind langfristige Perspektiven und Herausforderungen wie die Verknappung der Rohstoffe zu berücksichtigen. Die kontinuierliche Forschung und Entwicklung von alternativen Kraftstoffen bleibt daher unerlässlich für eine nachhaltigere Mobilität in der Zukunft.