Vor 14 Jahren präsentierte die damalige Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) die Idee eines Kulturcampus auf dem ehemaligen Universitätsareal in Bockenheim. Bei der Vorstellung war auch der hessische Finanzminister Karlheinz Weimar (CDU) anwesend, was den Schulterschluss zwischen der Stadt und dem Land symbolisierte. Trotz dieser Förderungen scheinen die Hoffnungen auf einen Durchbruch in diesem Jahr enttäuscht worden zu sein. Weder der aktuelle Finanzminister Alexander Lorz (CDU) noch der für Wissenschaft und Kunst zuständige Timon Gremmels (SPD) zeigen nennenswertes Interesse an dem Projekt.

Aktuellen Berichten von faz.net zufolge haben Stadt und Land lediglich Zwischennutzungen für zwei Immobilien, die ehemalige Dondorf-Druckerei und die frühere Kunstbibliothek, vereinbart. Diese Einigungen kamen nach Hausbesetzungen zustande. Das Desinteresse des Landes am Gesamtkonzept wird als bemerkenswert erachtet, da es auch die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst betrifft, die in einem maroden Gebäude untergebracht ist. Die Stadt trägt ebenfalls eine Verantwortung, um als verlässlicher Partner für Lehre und Forschung zu agieren.

Kritik am aktuellen Stand der Planung

Die Prioritäten der Verantwortlichen haben sich zunehmend in Richtung Erhalt von Gebäuden verschoben. So wird das Vorgehen von Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD), der die Hochschule aufforderte, ihre Raumbedarfansprüche zu reduzieren, als wenig hilfreich angesehen. Berichten von fr.de zufolge fühlt sich die Hochschule in Frankfurt nicht willkommen, trotz eines seit Jahren versprochenen Neubaus. Das Land hat zwar einen dreistelligen Millionenbetrag für den Neubau eingeplant, jedoch bleibt unklar, ob Professoren und Studenten der Musikhochschule zwingend ein Gebäude besetzen müssen, um einen funktionalen Neubau zu erhalten.

Die hessische Minister für Wissenschaft und Kunst, Timon Gremmels, plant laut aktuellen Informationen eine Strategie für den Kulturcampus in Frankfurt. Der Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung legt fest, dass der Neubau der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst prioritär behandelt werden soll. Jedoch bleibt der genaue Standort auf dem Kulturcampus sowie die Nutzung des Juridicums unklar, und der Architekturwettbewerb zur Gestaltung des Areals wurde bisher nicht thematisiert.

Die CDU kritisiert den langsamen Fortschritt des Projekts und äußert Bedenken, dass der Neubau der Musikhochschule nicht realisiert wird. Christian Becker, kulturpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, hebt hervor, dass nach 15 Jahren Diskussionen Anzeichen für einen Stillstand erkennbar seien. Zudem fordert die CDU-Fraktion eine rasche Klärung der Standortfrage für die Hochschule und lehnt eine Teilnutzung bestehender Universitätsgebäude ab. Weiterhin wird die Römer-Koalition kritisiert, da das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, das die Dondorf-Druckerei abreißen ließ, vom Kulturcampus zurückgezogen ist, da es die Voraussetzungen für unbelastetes Arbeiten nicht mehr gegeben sah.

Quellen

Referenz 1
www.faz.net
Referenz 2
www.fr.de
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