Grünen-Chefin kritisiert Macron: Neuwahlen-Fehlkalkulation bedingt Rechtsruck

Ricarda Lang kritisiert Macrons Entscheidung zu Neuwahlen

Die stellvertretende Bundesvorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, hat nach den vorgezogenen Parlamentswahlen in Frankreich scharfe Kritik an Präsident Emmanuel Macron geübt. Lang bezeichnete Macrons Entscheidung, Neuwahlen anzusetzen, als kurzsichtig und warnte davor, dass dies zu einer Stärkung der Rechtsextremen führen könnte.

Nach der ersten Wahlrunde zeigte sich ein deutlicher Zuwachs im Stimmenanteil für Marine Le Pens Rassemblement National, während Macrons Regierungslager abgeschlagen auf Platz drei landete. Dies könnte einen Trend in einigen europäischen Ländern hin zu einer stärkeren Unterstützung rechtspopulistischer Parteien signalisieren.

Lang betonte, dass politische Entscheidungen langfristig und besonnen getroffen werden sollten, da kurzfristiges Handeln möglicherweise negative Auswirkungen haben könnte. Sie mahnte insbesondere die Parteien innerhalb der deutschen Ampelkoalition, verantwortungsvoll zu handeln, um die politische Stabilität in Europa zu gewährleisten.

Der deutsche SPD-Außenpolitiker Michael Roth äußerte ebenfalls Bedenken über die Entwicklungen in Frankreich und die Rolle der Bundesregierung bei der Unterstützung Macrons. Er warnte davor, dass ein Erstarken rechtsextremer Parteien wie dem Rassemblement National auch für Deutschland dramatische Folgen haben könnte.

Die aktuellen Ereignisse in Frankreich verdeutlichen die zunehmende politische Instabilität in Europa und die Herausforderungen, vor denen pro-europäische Regierungen stehen. Die Ergebnisse der vorgezogenen Wahlen könnten auch Auswirkungen auf die politische Landschaft in anderen europäischen Ländern haben, einschließlich Deutschland.