François-Xavier Roth: Enthüllungen erschüttern die Musikwelt

François-Xavier Roth, ein renommierter französischer Dirigent, sah sich kürzlich mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert. Ein Investigativartikel der französischen Zeitung „Le Canard enchaîné“ vom 22. Mai enthüllte mutmaßliche sexuelle Übergriffe, bei denen sieben Musikerinnen und Musiker Roth beschuldigten. Unter den Anschuldigungen wurde eine Konzertmeisterin genannt, die angab, von Roth zu einer „virtuellen Dusche“ eingeladen worden zu sein.

Die Vorwürfe beinhalten offenbar anzügliche WhatsApp-Chats und die unerwünschte Zusendung von intimen Bildern durch Roth. Dieses Verhalten, das in der klassischen Musikwelt ein autoritäres Machobild bedient, steht bisher noch nicht offiziell fest. Trotzdem reagierte das Umfeld des Dirigenten schnell – Roth wurde bereits am 22. Mai von seinen bevorstehenden Auftritten abgelöst.

François-Xavier Roth, der als Chefdirigent und Generalmusikdirektor des Kölner Gürzenich-Orchesters fungierte, kündigte an, vorerst nicht mehr mit dem Orchester aufzutreten, um eine gründliche Untersuchung der Vorwürfe zu ermöglichen. Auch seine zukünftige Position als Chefdirigent des SWR Sinfonieorchesters wird nun in Frage gestellt. Die zeitnahe Reaktion auf die Anschuldigungen zeigt, dass sexuelle Übergriffe im Musikbetrieb zunehmend ernst genommen und untersucht werden. Die Toleranz gegenüber solchen Vorfällen scheint abzunehmen, da der Bericht von „Le Canard enchaîné“ ein Muster des fragwürdigen Verhaltens Roths aufzeigt.