Der renommierte Dirigent François-Xavier Roth, der derzeit als Kapellmeister des Gürzenich Orchesters und Generalmusikdirektor der Oper Köln tätig ist, sieht sich mit schwerwiegenden Vorwürfen konfrontiert. Laut einer Investigativrecherche von „Le Canard enchainé“ soll er sexuell anzügliche Chat-Nachrichten an Musikerinnen und Musiker gesendet haben. Die Vorwürfe reichen von spätabendlich versandten SMS über Kuss- und Herz-Emojis bis hin zu „Dickpics“, also Penis-Fotos.
Berichte besagen, dass die MeToo-Vorfälle teilweise mehrere Jahre zurückliegen und junge Musikerinnen und Musiker in Frankreich bereits vor 2010 vor Roths unangemessenen Textnachrichten gewarnt wurden. Ein Mitglied des Gürzenicher Orchesters äußerte sich ebenfalls zu sexuell übergriffigem Verhalten.
Als Reaktion auf die Vorwürfe hat Roth beschlossen, seine Arbeit vorübergehend ruhen zu lassen, um dem Gürzenich-Orchester und der Oper Köln die Möglichkeit zu geben, die Situation zu klären. Er entschuldigte sich öffentlich bei möglichen Betroffenen und bestätigte den Austausch von „intimen Nachrichten“.
François-Xavier Roth war bereits Dirigent verschiedener renommierter Orchester wie dem London Symphony Orchestra, den Wiener Philharmonikern und dem Gewandhaus-Orchester. Trotz seiner geplanten Ernennung zum Chefdirigenten und Künstlerischen Leiter des SWR-Symphonieorchesters im Jahr 2025, muss auch diese Position aufgrund der Vorwürfe nun überprüft werden.
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