Die Silvesternacht 2025 gestaltete sich im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd als einsatzreich. Polizeidienststellen in südlichem Oberbayern wurden zu zahlreichen Einsätzen gerufen. In Rosenheim kam es zu mehreren Bränden von Müll- und Papiercontainern, und einige Pkw wurden beschädigt.
In Traunreut (Lkr. Traunstein) erlitt ein 39-Jähriger beim Entzünden einer Feuerwerks-Batterie schwere Gesichts- und Augenverletzungen. Er wurde in eine Spezialklinik eingeliefert, da mögliche gravierende Folgeschäden nicht ausgeschlossen sind. In Bad Reichenhall (Lkr. Berchtesgadener Land) gab es einen Balkonbrand durch Feuerwerk gegen Mitternacht. Die Feuerwehr konnte Schlimmeres verhindern, weshalb es zu keinem Personenschaden kam, der geschätzte Schaden beträgt jedoch zwischen 5.000 und 10.000 Euro.
Vorfälle in mehreren Städten
In Wallgau (Lkr. Garmisch-Partenkirchen) wurde mehrfach mit Raketen auf ein Nachbarhaus geschossen, wodurch ein Mann Gehörverlust erlitt und eine Krankenhausbehandlung erforderlich wurde. Auch in Bad Reichenhall kam es zu einem Wohnungsbrand, jedoch ohne Personenschaden; der Sachschaden beläuft sich auf bis zu 10.000 Euro. In Piding (Lkr. Berchtesgadener Land brannte der Dachstuhl eines Wohnhauses aus, der geschätzte Sachschaden liegt bei etwa 200.000 Euro. Die Bewohner sowie ein Kind mussten wegen Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden, die Ermittlungen zur Brandursache laufen noch.
In Schongau (Lkr. Weilheim-Schongau) brannte ein Schuppen aus unbekannter Ursache, der Sachschaden wird auf 20.000 bis 30.000 Euro geschätzt. In Garching a.d. Alz (Lkr. Altötting) beschädigte eine größere Personengruppe Mülltonnen mit Böllern, bei diesem Vorfall wurden Polizeibeamte mit Böllern und Feuerwerkskörpern beschossen, jedoch gab es keine Verletzten. Die Lage beruhigte sich mit dem Eintreffen weiterer Unterstützungskräfte. Insgesamt war die Silvesternacht im südlichen Oberbayern von zahlreichen Einsätzen geprägt.
Parallel zu den Ereignissen in Oberbayern meldete die ZDF-Nachrichtenredaktion eine landesweite Zunahme von Vorfällen während der Silvesternacht. Tausende Menschen feierten am Brandenburger Tor, doch trotz verstärkter Sicherheitsmaßnahmen kam es in mehreren Städten zu Ausschreitungen. Ein 24-Jähriger starb in Geseke, Paderborn, beim Zünden eines Böllers, was zur Eröffnung von Ermittlungen führte. In Sachsen starben zudem zwei Männer durch Feuerwerksunfälle; ein 45-Jähriger in Oschatz und ein 50-Jähriger in Hartha.
In Hamburg verunglückte ein 20-Jähriger tödlich beim Zünden von Pyrotechnik, während in Kremmen, Brandenburg, ebenfalls ein Toter zu beklagen war. In Frankfurt am Main wurden mehrere Verletzte durch Feuerwerk gemeldet. In Berlin wurden zudem um kurz vor 1.00 Uhr acht „Bölleropfer“ mit schweren Handverletzungen im Unfallkrankenhaus Berlin in Marzahn behandelt. Feuerwehr und Rettungskräfte mussten in mehreren Städten ausrücken, um Brände zu löschen, die in Häusern, Garagen, Schuppen, Autos und Müllcontainern ausbrachen. Auch Angriffe auf Einsatzkräfte wurden in verschiedenen Städten, einschließlich Köln, gemeldet. In München randalierten möglicherweise mehrere Hundert Personen und griffen Polizeibeamte an, was zu etwa 400 Festnahmen in Berlin sowie 30 verletzten Polizisten führte. Die Berliner Polizei zog dennoch eine positive Zwischenbilanz, da Böllerverbotszonen wirksam waren und keine größeren Gewalttaten festgestellt wurden.