Bei der Jahresbesprechung haben die ehrenamtlichen Lawinenkommissionen im Landkreis Rosenheim eine positive Bilanz über den vergangenen Winter gezogen. Im Winter 2023/2024 herrschte aufgrund milder Temperaturen und geringer Schneemengen keine Lawinengefahr in ihren Zuständigkeitsbereichen. Trotz der ruhigen Saison warnten sie Wintersportler davor, die alpinen Risiken zu unterschätzen.
Die enge Zusammenarbeit zwischen den ehrenamtlichen Kommissionen, der Polizei und anderen beteiligten Organisationen wurde gelobt. Landrat Otto Lederer würdigte das Engagement der Kommissionen und betonte, dass trotz des ruhigen Winters eine absolute Sicherheit im alpinen Gelände nie garantiert werden könne. Insbesondere wurden Messfeldbetreuerinnen und der Nachmittagsbeobachter der Lawinenwarnzentrale für ihren Einsatz gedankt.
Die Lawinenkommissionen von Aschau im Chiemgau, Brannenburg und Oberaudorf sowie die alpine Einsatzgruppe der Polizei Rosenheim zogen ebenfalls eine positive Bilanz. In der vergangenen Saison waren weder Sprengungen noch Sperrungen erforderlich. Schneefeldmessungen waren aufgrund des milden Wetters in vielen Regionen überflüssig. Lediglich zu Beginn des Winters wurden einige Tests in Oberaudorf und Kiefersfelden durchgeführt.
Hans Konetschny vom Lawinenwarndienst Bayern reflektierte in seinem Vortrag die wechselhafte Wintersaison in den Bayerischen Alpen. Während in niedrigen und mittleren Lagen selten Lawinengefahr bestand, war die Situation in den Hochlagen durchaus angespannt. Außerhalb der überwachten Gebiete kam es zu mehreren Lawinenunfällen, darunter ein tödlicher Vorfall im Allgäu. Wintersportler wurden dazu aufgefordert, auch bei geringen Schneemengen und nassen Bedingungen die potenziellen Gefahren nicht zu unterschätzen und sich vorab über die aktuellen Verhältnisse zu informieren.