Helmut Lucksch hat seit der Winterpause 2025 die Position des Cheftrainers beim TSV 1860 Rosenheim übernommen. Zuvor war er Co-Trainer und bringt Erfahrung aus dem Nachwuchsbereich mit, darunter Stationen bei 1860 München, SpVgg Unterhaching und FC Deisenhofen. Lucksch trat die Nachfolge von Wolfgang Schellenberg an, der als Sportdirektor zu SV Wacker Burghausen gewechselt ist. Sein erstes Spiel als Cheftrainer fand am 28. Februar 2025 gegen den SV Pullach statt und gilt als erste Bewährungsprobe für seine neue Rolle. Lucksch beschreibt die ersten Wochen als nahtlos, da er bereits eng mit Schellenberg zusammengearbeitet hat und sich nun intensiver auf die Trainingsinhalte und die Entwicklung der Spieler konzentrieren kann.

„Es ist mir wichtig, meine eigene Handschrift im Training zu zeigen“, betont Lucksch, der großen Wert auf Technik, Spieltempo und taktisches Verhalten legt. Mit einer Vorbereitung, die Spiele gegen einen Regionalligisten und drei Bayernliga-Vereine umfasste, scheint der neue Trainer gut gewappnet zu sein, auch wenn die Ergebnisse gemischt waren. Trotz der Herausforderungen, die mit Verletzungen und Abgängen einhergehen, darunter Schlüsselspieler wie Julian Höllen und Matteo van de Wiel, zeigt sich Lucksch optimistisch. Kenan Smajlovic, der beste Torschütze des Teams mit acht Toren, hat ebenfalls mit Verletzungsproblemen zu kämpfen und könnte das Team verlassen.

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Aktuelle Situation und Kaderentwicklung

Die Situation bei 1860 Rosenheim bleibt angespannt, da sich mehrere Spieler, darunter Moritz Kappelsberger, Maxi Pichler, Luis Jesse und Neuzugang Louis Zimmerschied, derzeit in der Verletztenliste befinden. Auron Hetemi hat wieder die Fitness erreicht, und Malik Salkic nähert sich ebenfalls der Rückkehr ins Team. Neu im Kader sind Nick Scott und Johann Djayo, der nach einer Verletzungspause zurückkehrt. Lucksch hofft, dass talentierte Nachwuchsspieler die verletzten Akteure ersetzen und dem Team frischen Wind verleihen können.

Eine positive Entwicklung gab es jüngst im Heimspiel gegen TuS Holzkirchen, das die Mannschaft mit 2:1 gewinnen konnte. Kenan Smajlovic erzielte in der 38. Minute per Elfmeter das 1:0, nachdem Max Mayerl im Strafraum gefoult wurde. Der Ausgleich durch Lindner in der 81. Minute hielt nicht lange an, denn in der 87. Minute sorgte Smajlovic erneut für die Entscheidung. Der Sieg vergrößert den Abstand auf die Abstiegsplätze in der Fußball-Landesliga Südost und gibt der Mannschaft Mut für die kommenden Herausforderungen.

Nachwuchsarbeit im deutschen Fußball

Die Herausforderungen, mit denen die Mannschaft konfrontiert ist, sind nicht nur ein Phänomen in Rosenheim, sondern spiegeln trends in der gesamten deutschen Fußballlandschaft wider. Wie Ronald Reng in seinem Buch „Der ganz Traum“ beschreibt, stehen junge Fußballer unter enormem Druck. Diese trainieren bis zu sechs Mal die Woche und haben wenig Freizeit für Schule oder soziale Aktivitäten. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und die DFL haben nach dem EM-Aus 2000 die Nachwuchsleistungszentren eingerichtet, um die Qualität der Spieler zu steigern.

Zusätzlich wird an Reformen gearbeitet, um den individuellen Förderbedarf auszuloten und den Druck auf die Talente zu reduzieren. Der DFB plant mit dem „Projekt Zukunft“, die Talentförderung neu zu gestalten, was auch für Klubs wie 1860 Rosenheim von Bedeutung ist, die auf ihre Nachwuchsspieler angewiesen sind. Christian Wück, ein Nachwuchstrainer beim DFB, betont die Erfolge des Systems, sieht jedoch Reformbedarf, während internationale Konkurrenten wie England und Spanien in der Talententwicklung aufholen.

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Insgesamt zeigt sich, dass die Ziele von Trainer Lucksch und die Bemühungen im Nachwuchsbereich Hand in Hand gehen, um eine solide sportliche Zukunft für den TSV 1860 Rosenheim zu sichern.