Der Sacro Bosco, auch bekannt als „Park der Ungeheuer“ oder „Park der Monster“, zieht Besucher in die italienische Provinz Latium, etwa 80 Kilometer von Rom entfernt. Er gilt als der älteste Skulpturenpark der modernen Welt und ist ein eindrucksvolles Zeugnis der Renaissance-Kunst. Mitte des 16. Jahrhunderts errichtet, lässt sich seine Entstehung bis in die 1550er-Jahre zurückverfolgen, als Vicino Orsini, ein Adliger aus der Region, den Park für seine verstorbene Frau im Jahr 1564 widmete. Die ausgeklügelte Gestaltung und das außergewöhnliche Ambiente machen den Park zu einem Ort des Staunens und der Reflexion, wie Remszeitung berichtet.
Der Sacro Bosco umfasst heute mehr als 30 eindrucksvolle Monumentalstatuen, die sich aus der Mythologie speisen und oft rätselhafte Inschriften tragen. Zu den bemerkenswertesten Figuren zählen der Kopf des Meeresgottes Glaukos, eine Sirene, zwei kämpfende Löwen, ein Elefant mit einem Turm auf dem Rücken sowie ein faszinierendes Objekt: der betretbare Schlund von Orcus, dem Gott der Unterwelt. Die Inschrift am Sockel der Sphinx lädt Besucher ein, die Wunder des Parks zu entdecken: „Der du hier eintrittst betrachte / Stück für Stück / und sag mir dann, ob so viele Wunder / durch Täuschung bewirkt sind / oder allein durch Kunst.”
Einzigartige Gestaltung und Bedeutung
Die Skulpturen des Parks wurden direkt aus den Felsen gemeißelt und spiegeln ein faszinierendes Zusammenspiel aus Traum und Realität wider. Der Sacro Bosco weicht von der typischen Gestaltung italienischer Gärten ab und integriert Elemente einer architektonisch-naturalistischen Kultur, die für die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts typisch war. In seiner Form bildet der Park ein hermeneutisches Labyrinth aus Stille, Anspielungen und Illusionen, das die Besucher zur Auseinandersetzung anregt, wie die Seite Sacro Bosco beschreibt.
Nach dem Tod von Vicino Orsini im Jahr 1585 geriet der Park für viele Jahrhunderte in Vergessenheit und verwilderte. Erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurde der Ort wiederentdeckt und gewann durch prominente Besucher wie Salvador Dalí und André Breton an Popularität.
Die Umgebung und deren Attraktionen
In der Nähe des Sacro Bosco liegt die Gemeinde Bomarzo, die etwa 1600 Einwohner zählt. Bomarzo ist bekannt für ihre malerische Lage in den sanften Hügeln Latiums und bietet Sehenswürdigkeiten wie den historischen Palazzo Orsini und die romanische Kathedrale Santa Maria Assunta. Diese charmante Gemeinde ergänzt das Erlebnis im Park der Ungeheuer und zieht immer mehr Besucher in die Region.