US-Präsident Joe Biden hat Papst Franziskus mit der „Freiheitsmedaille mit Auszeichnung“ geehrt, was eine besondere Auszeichnung in den USA darstellt. Diese Medaille ist die höchste zivile Auszeichnung, die vergeben wird, und würdigt bedeutende Beiträge zur Sicherheit, nationalen Interessen, Weltfrieden und kulturellen Belangen. Biden informierte den Papst am Samstag telefonisch über die Auszeichnung, nachdem eine geplante persönliche Reise nach Italien aufgrund von Bränden in Kalifornien abgesagt werden musste. Dies ist die einzige „Freiheitsmedaille mit Auszeichnung“, die Biden während seiner Amtszeit vergibt. Die Begründung für die Auszeichnung ist die unermüdliche Mission von Franziskus, den Armen zu dienen, eine Tradition, die er bereits während seiner jahrzehntelangen Arbeit in Argentinien begann. Biden selbst ist ein gläubiger Katholik und der zweite katholische Präsident in der Geschichte der USA, nach John F. Kennedy.
Biden, der am 20. Januar aus dem Amt scheidet und an Donald Trump übergibt, hat in den vergangenen Jahren mehrfach mit Franziskus zusammengetroffen. Der Papst, der Oberhaupt von rund 1,4 Milliarden Katholiken weltweit ist, bleibt ein zentraler Akteur in globalen religiösen und gesellschaftlichen Angelegenheiten. Die enge Beziehung zwischen Biden und dem Papst spiegelt die gemeinsamen Werte und Überzeugungen wider, die beide Männer vertreten.
Reformen in der katholischen Kirche
Papst Franziskus hat in der letzten Zeit auch bedeutende Schritte unternommen, um Reformen innerhalb der katholischen Kirche einzuleiten. Am Samstag veröffentlichte er den Schlusstext der Weltsynode, der als Grundlage für umfassende Veränderungen in der Kirche dienen soll. Dies stellt die erste Reform seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil dar und zielt darauf ab, die Mitsprache des „Volkes Gottes“ zu erhöhen, sowie mehr Transparenz und Rechenschaft für Kirchenobere zu fördern. Eine wichtige Neuerung ist die Öffnung der Kirche für benachteiligte oder ausgegrenzte Gruppen.
Der synodale Prozess, der fast vier Jahre in Anspruch nahm, endete kürzlich in Rom und wurde von der Idee der „Synodalität“ geprägt, die von Franziskus forciert wurde. Dieses Konzept hat die kirchenpolitische Debatte in den letzten Jahren dominiert und erfordert eine umfassende Beteiligung von Nicht-Klerikern, einschließlich Frauen, an den Synoden. Es gibt jedoch auch Bedenken hinsichtlich der Validität von Bischofssynoden, bei denen Laien teilnehmen. Papst Franziskus hat optimistisch auf die Fortschritte hingewiesen, die durch diese Reformen erzielt werden könnten.
Zusammenfassend ist es offensichtlich, dass sowohl Präsident Biden als auch Papst Franziskus sich in ihren jeweiligen Rollen als Führer um soziale Gerechtigkeit und weltweite Anliegen bemühen, was ihre Beziehung weiter stärkt. Während Biden der in den USA am längsten dienende katholische Präsident ist, öffnet Franziskus neue Wege für eine reformierte Kirche, die näher an ihren Gläubigen ist.